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24.10.2016

Poller für die Altstadt

Stadtblattartikel von Christoph Rothfuß vom 24.10.2016

Der Fußgängerbereich der Heidelberger Altstadt, der nicht nur die Hauptstraße, sondern auch viele Seitenstraßen umfasst, wird regelmäßig verkehrswidrig befahren und es wird auf den Plätzen illegal geparkt. Jeder hat dies schon erlebt, Autos fahren mit viel zu hoher Geschwindigkeit oder gegen die Einbahnstraße in die Bereiche der Fußgängerzone und gefährden Fußgänger*innen, leider mit zunehmendem Trend. In der Regel sind dies nicht Anwohner*innen, sondern - am Kennzeichen erkennbar - Auswärtige.

Die Stadt kann, selbst mit mehr Personal, die Verkehrssicherheit und die Einhaltung der Straßenverkehrsordnung nicht (mehr) gewährleisten. In vielen französischen Städten, aber auch in Deutschland, wurden deshalb bereits sensible Bereiche mit beweglichen Pollern versehen. Grüne und GAL haben dazu für den Fußgängerbereich der Altstadt einen entsprechenden Antrag gestellt, der Anfang 2017 behandelt werden soll. Ziel ist es, den Innenstadtbereich wieder sicherer und angenehmer für Bewohner*innen, Kinder und Tourist*innen zu machen.

Bei einer sehr interessanten Veranstaltung berichtete der "Pollerbeauftragte" aus Salzburg die guten Erfahrungen dort seit der Einführung im Jahre 2010. Die Poller sind in der Zeit von 6 bis 11 Uhr unten und die Altstadt zugänglich, danach kann jede*r Berechtigte (Anwohner*innen, Taxis, Notdienste, etc.) über eine Fernbedienung Zugang erhalten. Über ein zusätzliches Display und einen zeitweise gültigen Code können auch Hotelgäste nach 11 Uhr zu ihrer Unterkunft gelangen oder auch dringende Lieferungen zugestellt werden. Modernere Systeme steuern die Poller automatisch über einen RFID-Chip an, der sich in einer Art Vignette an der Windschutzscheibe befindet. Bei Stromausfall fahren alle Poller automatisch herunter. Zusätzlich können die Poller über die Leitstelle bedient werden. Der Verkehr in der Salzburger Altstadt hat sich dadurch fast halbiert und der anfangs skeptische Einzelhandel konnte ein Einnahmeplus von 10% verzeichnen.

Kosten von etwas über eine Million Euro für ca. 30 bewegliche Poller (analog zu Salzburg) sind gut investiert, im Gegenzug kann Kontrollpersonal eingespart oder in anderen Stadtteilen eingesetzt werden. Vor einer Einführung in Heidelberg müssen alle Betroffenen angehört und ein umfangreiches Konzept und Beteiligungsverfahren entwickelt werden. Eine probeweise Einführung zunächst in einem kleineren Bereich ist sicherlich sinnvoll, um die Akzeptanz zu erhöhen und mögliche Bedenken auszuräumen.


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