08.03.2016

Frauen im Schilde

Radtour zum Internationalen Frauentag - Weiblichen Straßenpatinnen in Heidelberg auf der Spur

Etwa 20 Interessierte folgten am Dienstag, 08.03.2016 der Einladung der GRÜNEN, anlässlich des Internationalen Frauentags eine Radtour zu den Straßen Heidelbergs zu unternehmen, die nach Frauen benannt sind. Zusammen mit der Bundestagsabgeordneten Dr. Franziska Brantner, der Kreisvorsitzenden Luitgard Nipp-Stolzenburg sowie Stadträtin Kathrin Rabus trotzten sie der Kälte, um mehr über die Frauen zu erfahren, die Heidelberg geprägt haben.

Hansjoachim Räther, Herausgeber des Buches "Die Heidelberger Straßennamen", führte die Teilnehmer*innen durch die Bahnstadt und nach Kirchheim. Dabei erläuterte er die Lebensgeschichten und Verdienste der Frauen, nach denen Straßen benannt sind. Ein Großteil der Straßen, die einen Frauennamen tragen, würdigen herausragende Naturwissenschaftlerinnen, deren Erkenntnisse noch heute in der Mathematik oder Chemie Anwendung finden. Diese Frauen verdienen nicht nur am Weltfrauentag mehr Bekanntheit und Anerkennung.

Bei der anschließenden Diskussion im Kaffeezimmer bestand Konsens darüber, dass in Zukunft bei der Benennung von Straßen verstärkt Frauen gewürdigt werden sollten. Kritisiert wurde, dass bei manchen Straßen trotz eines kurzen Vornamens nur der Nachname als Straßenname verwendet wurde, so etwa bei der Noetherstraße, die nach der Mathematikerin Emmy Noether benannt ist. Um die Leistung der Frauen stärker in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken, würde es sich zumindest bei kurzen Vornamen anbieten, den vollständigen Namen als Straßennamen zu verwenden. Außerdem waren sich die Anwesenden einig, dass es wünschenswert wäre, Straßen nach Frauen zu benennen, die einen persönlichen Bezug zu Heidelberg aufweisen. Hier würden sich einige bekannte Persönlichkeiten für die Benennung einer Straße anbieten, so zum Beispiel Hannah Arendt, Hilde Domin oder Marie Marcks.