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22.06.2016

Was passiert mit dem Grundstück der Ev. Kirche auf dem Emmertsgrund?

Pressemitteilung der Gemeinderatsfraktion vom 22.06.2016

Was passiert mit dem Grundstück der Evangelischen Kirche auf dem Emmertsgrund? Diese Frage bewegt den Stadtteil. Rund 40 Bürger*innen, Stadträt*innen und Bezirksbeirät*innen kamen zu einer von der GRÜNEN Gemeinderatsfraktion organisierten Begehung. IBA-Experten erläuterten die Pläne vor Ort. Recht schnell wurde klar: Viele Bürger*innen sehen das Vorhaben sehr skeptisch und kritisieren die mangelnde Transparenz der Stadtverwaltung.

Das Grundstück der Evangelischen Kirche Heidelberg Forum 3 auf dem Emmertsgrund soll von einem Investor weiterentwickelt werden. Viele Bürger*innen im Stadtteil können sich derzeit noch nicht viel unter dem Vorhaben vorstellen. Auch nach der Bürgerveranstaltung am 12. Mai blieben viele Fragen offen.

Die GRÜNE Gemeinderatsfraktion veranstaltete daher gemeinsam mit den Bezirksbeiräten des Stadtteils eine Begehung vor Ort. Denn nur mit ausreichenden Informationen kann das Projekt von den Gremien und den Bewohner*innen ausreichend beurteilt werden. Architekt Till Schweizer und der kuratorischer IBA-Leiter Carl Zillich erläuterten das Projekt. Sie betonten, dass man die verschiedene Interessen unter einen Hut bringen und ein sinnvolles Gesamtpaket für das Gebäude-Ensemble am Forum 3 erstellen möchte. Man wolle für den Emmertsgrund eine passende Lösung finden.

Das bestehende und marode Gebäude auf dem etwa 4.500 Quadratmeter großen Grundstück soll demnach komplett abgerissen werden. Auf dem Gelände soll ein Neubau entstehen. Der vorhandene evangelische Kindergarten soll am Standort bleiben. Zudem sind Räume für ein Fortbildungsinstitut für die Ausbildung von Pädagogischen Fachkräften sowie Wohnungen geplant. Die Evangelische Kirche Heidelberg sucht derzeit einen Investor für das Vorhaben.

Doch wie genau das Gebäude künftig aussehen wird, ist bisher weitestgehend unklar. Ein Gestaltungswettbewerb mit der IBA Heidelberg ist vorgesehen. Das Ziel: Neustrukturierung  und Aufwertung des Forum 3. Aber daran glauben viele Bürger*innen des Stadtteils derzeit nicht. Das drohende Ausmaß des Gebäudes macht ihnen große Sorgen. Sie befürchten eine weitere Bausünde, einen neuen Schandfleck im Stadtteil.

Sollten hier tatsächlich Wohnbebauung (die Rede ist von 30 bis 50 Wohneinheiten) entstehen, drohe nach Ansicht der Anwohner*innen ein hohes und massives Gebäude. Dafür könnten Grünflächen geopfert und der weite Blick ins Tal verbaut werden. Sehr skeptisch sehen zahlreiche Bürger*innen zudem eine weitere Nachverdichtung auf dem bereits eng bebauten Areal. Eine zu enge Bebauung könne sich negativ auf die Durchlüftung des Stadtteils auswirken, so die Befürchtungen der Anwohner*innen.

Weitere Kritikpunkte wurden laut: Wie steht es um die Barrierefreiheit? Durch die starke Hanglage müssen hier etwa 16 Meter Höhenunterschied überbückt werden. Aufzüge hält man aufgrund der bisherigen Erfahrungen im Stadtteil allerdings für ungeeignet. Und was passiert mit dem Schulweg? Möglicherweise müsste der sichere Schulweg für das Projekt aufgegeben werden. Auch die Parkplatz-Situation wurde angesprochen und fehlende Parkmöglichkeiten bemängelt. Außerdem sieht man eine Vermischung von öffentlicher und privater Nutzung im Stadtteil sehr kritisch (z.B. öffentliche Parkplätze in einer privaten Tiefgarage).

Mit der bisherigen Informationspolitik der Stadtverwaltung und Evangelischen Kirche zeigten sich die anwesenden Bürger*innen zudem unzufrieden. Dass kein Vertreter*in der Kirche vor Ort war, kam bei den Teilnehmer*innen der Begehung nicht sonderlich gut an. Der Tenor: Die Kirche hat sich jahrelang nicht um das Gebäude gekümmert, hinterlässt es nun in einem maroden Zustand zu Lasten des Stadtteils.

Am Donnerstag, 23. Juni, steht das Thema auf der Tagesordnung des Bezirksbeirats Emmertsgrund. Am 28. Juni berät der Bau- und Umweltausschuss der Stadt Heidelberg über das weitere Vorgehen.


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