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09.06.2016

Parteien fit für die Zukunft machen

Pressemitteilung vom 09.06.2016

Parteien sind wichtiges Bindeglied zwischen Bevölkerung und Politik. Doch wie sie das machen, ist den meisten Menschen ziemlich egal. Nicht jedoch Florian Kollmann, Kreisvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen Heidelberg, und immer vorne mit dabei, wenn es darum geht, ein bisschen frischen Wind in verkrustete Strukturen zu bekommen.

Offene Türen rannte er mit seinem Anliegen bei der Heinrich Böll-Stiftung Baden-Württemberg ein. Geschäftsführer Andreas Baumer organisierte einen Workshop zum Thema „Parteireform neu denken“ im Heidelberger Grünen Büro. Und Marie Wachinger und Henrik Schober, beide aus Berlin und dort in das groß angelegte Parteireform-Projekt einbezogen (http://parteireform.org/), erarbeiteten mit  18 Anwesenden, eine Menge Ideen, wo es lang gehen könnte in der Zukunft.

Lust darauf, Neues auszuprobieren, und Frust über Tendenzen, die drohen, das demokratische System Deutschland zu sprengen, zwischen diesen beiden Polen bewegte sich die Motivation der Teilnehmenden aus dem Großraum Heidelberg, Südhessen und Stuttgart für das Seminar.

„Wie sich verändern, neu aufstellen, attraktiver werden?“ Das treibt wohl nicht nur Florian Kollmann um. Wenn Parteien die Menschen nämlich nicht bei ihren Bedürfnissen abholen, dann leistet das der Politikverdrossenheit Vorschub, befürchten viele. Als Impulse brachten Trainerin und Trainer sechs mögliche Handlungsfelder ein. Neben Parteikultur und Debatte, wo es um bessere Moderation, mehr Streit- und Gesprächskultur, aber auch das Einbeziehen von Menschen in ihrer ganzen Vielfalt ging, zeigten sich auch Perspektiven für mehr Engagement und Innovation auf. Direkte Beteiligung und eine Feedback-Kultur wären hier zu nennen. „Und“, so Henrik Schober, „auch mal offen erklären, warum ich als Vorstand etwas tue oder mich gegen Beteiligung entschieden haben“.

Hoheitswissen nervt und fest etablierte Meckerecken entlasten. Darüber hinaus könnte es künftig wichtig werden, mehr mit Interessierten zu kooperieren, die sich in anderen Organisationen tummeln. Denn, so erklärten die Expertin und der Experte, Engagement verändert sich: zeitlich kürzer, weniger umfassend, zielgerichteter; das wünschen sich mehr und mehr Engagierte. Wenn dann auch noch eine Lobkultur auf sie wartet, Anerkennung und Wertschätzung, vielleicht eine bescheinigte Zusatzqualifikation, sieht das anders aus. Auch wenn das für Deutsche oft ungewohnt ist; spielerisch heran gehen, als Simulation beispielsweise, kann neue Zugänge zu komplexen Themen eröffnen.

„Wir müssen andere Leute auf anderen Wegen kriegen“, brachte eine Teilnehmerin ihr Ziel auf den Punkt und ist gespannt darauf, wie ihr Kreisverband auf eine offenen Feedbackkultur bei der nächsten Mitgliederversammlung reagieren wird. Es ist kein Kinderspiel, Interessierte von der zeitlich begrenzten Projektarbeit zum langfristigen Engagement in einer Partei zu bewegen, da waren sich alle einig. Aber es könnte sich lohnen. Die Angebote dafür müssen wohl zunächst niederschwellig und vielfältig sein – aber auch mal ein Experiment zu wagen, das haben sich alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer für die Zukunft vorgenommen. Dann, so die Kernthese, könnten Parteien zu lernen den Organisationen werden. Doch bis dahin gibt es wohl noch so einiges zu tun. Der Anfange zumindest, so das Credo des Workshops ist gemacht und die Lust zur Reform ist da.


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