Home | Kontakt | Mitglied werden | Satzung | Spenden | Newsletter | Suche
Logo Bündnis '90/Grüne Heidelberg
Home » 

08.07.2016

Exkursion zu Windrädern: Heidelberger GRÜNE versachlichen Debatte über Windenergie

Pressemitteilung der Gemeinderatsfraktion vom 08.07.2016

Wie funktioniert ein Windrad? Welche Dimensionen hat eine Windenergieanlage? Und wie laufen Aufbau und Wartung? Um diese Fragen zu klären und eine zielorientierte und sachliche Auseinandersetzung mit dem Thema Windenergie in Heidelberg zu erreichen, organisierten die Heidelberger GRÜNEN eine Exkursion zu juwi, Projektentwickler für Wind- und Solarenergie, in Wörrstadt.

Rund 20 Interessierte waren der Einladung der Heidelberger GRÜNEN gefolgt und wollten sich vor Ort selbst ein Bild von Windrädern in Betrieb machen. Neben spannenden Fakten über Windenergie gab es die Möglichkeit Windräder aus direkter Nähe zu betrachten und von innen zu besichtigen. Stadträtin Dr. Monika Gonser erklärt dazu: "Gerade die Windenergiedebatte ist wie wenige andere kommunale Themen von Gerüchten und Hörensagen geprägt. Da ist es gut, sich die technischen Details, also zum Beispiel Höhe, möglicher Lärm und die technische Notwendigkeit von Eingriffen in die Natur bei Bau und Betrieb einer Anlage ganz konkret anzuschauen."

Die Exkursions-Teilnehmer*innen zeigten sich von der Technologie beeindruckt. Die Windenergie-Experten von juwi konnten zudem viele kritische Fragen beantworten, zahlreiche Fakten nennen und mit etlichen Mythen über Windenergie aufräumen. So wurde unter anderem deutlich, dass eine Windenergieanlage während ihrer Betriebszeit von 20 Jahren je nach Anlagentyp gut 40 bis 70 Mal so viel Energie erzeugt, wie für ihre Herstellung, Nutzung und Entsorgung benötigt wird.

Auch das Schreckgespenst "Infraschall", das von Windkraftgegnern gern genutzt wird, um gegen geplante Windrad-Standorte mobil zu machen, konnte ausgeräumt werden. Nach nur wenigen Metern heben sich die hörbaren Geräusche eines Windrads kaum mehr von den natürlichen Geräuschen durch Wind und Vogelgezwitscher ab. Der nicht hörbare Infraschall - der übrigens auch von vielen anderen Geräuschquellen, wie beispielsweise Autos erzeugt wird - trägt nicht so weit, wie die vorgegebenen Sicherheitsabstände für Windenergieanlagen. Die Sorge von Bürger*innen, durch tieffrequenten Schall gesundheitlich beeinträchtigt zu werden, ist nach heutigem Stand der Wissenschaft unbegründet.

Außerdem stellte sich der Vorwurf  des massenhaften Vogelsterbens durch Windräder als Mythos heraus. An großen Glasflächen, durch Hauskatzen oder im Straßenverkehr werden wesentlich mehr Vögel getötet als durch Windräder. Zahlreiche und aufwendige Vorsichtsmaßnahme sowie jahrelanges Monitoring des Verhaltens der gefährdeten Arten helfen zudem, das Unfallrisiko weitmöglichst zu minimieren. Der Bau von Windrädern wird mit äußerster Sorgfalt vorbereitet, um die Eingriffe in die Natur so minimal  wie möglich zu halten.

"Viele offene und beunruhigende Fragen haben sich bei diesem Besuch kleiner gezeigt, als sie ursprünglich schienen. So sind die Anlagen beispielsweise deutlich leiser und der notwendige dauerhafte Eingriff in die Natur geringer als viele erwartet hatten. Damit haben wir den richtigen Weg in die Versachlichung der Debatte eingeschlagen", so Stadträtin Gonser.

GRÜNEN Kreisvorsitzende Luitgard Nipp-Stolzenburg betonte: "Ich habe viel gelernt über technische Fortschritte bei den Windkraftanlagen. Aber am meisten hat mich erstaunt, mit welcher Sorgfalt und welchem Aufwand die Projektierer Lösungen erarbeiten, die Flora und Fauna weitgehend schützen."

 

Veranstaltungshinweis: Die GRÜNE Gemeinderatsfraktion veranstaltet am Samstag, 9. Juli, um 14 Uhr einen Vor-Ort-Termin "Klimaschutz vor Ort - Windkraft in Heidelberg" am möglichen Standort für Windenergie-Anlagen "Drei Eichen" in Heidelberg. Treffpunkt ist Parkplatz/Haltestelle "Drei Eichen" (Buslinie 39).


News-Archiv:  2024 |  2023 |  2022 |  2021 |  2020 |  2019 |  2018 |  2017 |  2016 |  2015 |  2014 |  2013 |  2012 |  2011 |  2010 |  2009 |  2008 |  2007 |  2006 |  2005 |  2004