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23.12.2016

Kulturförderung

Stadtblattartikel von Kathrin Rabus vom 23.12.2016

Bei den Haushaltsberatungen wurde viel über Kultur gesprochen und das ist gut so. Seit Jahren ist der Gemeinderat bei der Beratung über den Kulturhaushalt stellenweise ratlos: Nach welchen Kriterien sollen Projekte und Einrichtungen gefördert werden? Bei wem reicht der Zuschuss und wer benötigt eine bessere finanzielle Ausstattung? Welche Inhalte finden wir förderwürdig und an welcher Stelle denken wir, dass das auch ohne öffentliches Geld gehen muss? All diese Fragen werden derzeit in verschiedenen vom Kulturamt initiierten sehr fruchtbaren Gesprächen diskutiert.

Wir haben den Vorstoß der SPD begrüßt, diese Debatte mit konkreten Ideen zu bereichern und eine Neuaufstellung der Förderung auf drei Säulen vorzuschlagen: Grundförderung, Clusterförderung und Projekt(Innovations)förderung. Allerdings finden wir es nicht richtig, jetzt schon Tatsachen zu schaffen - zum einen, um den Kulturschaffenden Planungssicherheit zu geben und aus Respekt vor dem laufenden Prozess zur Erarbeitung von Kulturleitlinien.

Leider ist uns nicht an allen Stellen gelungen, Vorgriffe zu verhindern. Zum 2. Quartal 2017 wird der Innovationsfond eingeführt und mit 120 000 € jährlich ausgestattet. Er soll „spontanen, unterjährigen innovativen Ideen und Projekte“ zur Verfügung stehen und dem „Gedanken der agilen, dynamischen und vielfältigen Kulturförderung Rechnung tragen“. Wir freuen uns über Geld in der Förderung für freie Projekte, hätten aber lieber ein Gesamtmodell verabschiedet. Die weitaus größeren Töpfe - Clusterförderung und Grundförderung – treten erst nach ausreichender Diskussion in Kraft, Details und Struktur werden bis zum nächsten Haushalt erarbeitet.

Als einzige Kulturinstitution im gesamten Haushalt muss die halle02 mit Verweis auf die Umstrukturierung der Kulturförderung im Jahr 2017 halb und 2018 komplett auf ihren Zuschuss verzichten. Die Idee, sie solle sich stattdessen für den Innovationsfond bewerben, der hierfür aber nicht gedacht und geeignet ist, konterkariert leider von vornherein die an sich gute Idee, ein neues System zu schaffen. Der Innovationsfond soll kein Topf sein, auf den sich diejenigen bewerben können, die bei der institutionellen Förderung nicht mehr bedacht werden. Er soll für neue, unterjährige Einzelprojekte zur Verfügung stehen. Die halle02 musste in den letzten Jahren immer wieder um ihre Existenz fürchten und hat sich allen Widerständen zum Trotz zu einer über die Grenzen Heidelbergs hinaus anerkannten Plattform für junge Kultur entwickelt. In Heidelberg wird diese Entwicklung leider nicht honoriert.


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