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20.10.2015

Kulturelle Konversion Campbell Barracks – Ein neuer Geist für einen historischen Ort

Stadtblattartikel von Manuel Steinbrenner vom 21.10.2015

Wie Kultur negativ besetzte Orte resozialisieren kann, kann bis zum 24.Oktober jeder erfahren, der die Campbell Barracks in der Heidelberger Südstadt besucht. Wo einst Militärparaden und Marschmusik den Ton angaben, erzählt nun das „Internationale Filmfestival Mannheim und Heidelberg“ die Geschichte des Ortes weiter. Nachdem das Festival nicht mehr im Schlossgarten stattfinden konnte, hätte das Festivalteam um Direktor Dr. Michael Kötz keinen geeigneteren Ort für die Ausrichtung der 64. Ausgabe des Festivals finden können. Jeder, der das Torgebäude unter den bewaffneten Soldatenstatuen durchschreitet, kann die erdrückende Last der ehemaligen Militärkaserne nachempfinden. Umso überraschender und erstaunlicher ist es dann, wenn man auf dem Festivalgelände inmitten des Paradeplatzes angelangt und die Leichtigkeit und weltoffene Atmosphäre des Festivals cineastisch erleben kann. Nicht nur wegen der Chance einen in der Vergangenheit schwer bewachten Ort erstmals erkunden zu können, möchte ich Ihnen ans Herz legen, eine der letzten Karten für das Festival zu ergattern.

Der beeindruckende Erfolg des Internationalen Filmfestivals macht mir persönlich auch Mut hinsichtlich des durch den Gemeinderat beschlossenen Umzugs des Karlstorbahnhofs. Das Kulturhaus wurde jüngst zum dritten Mal in Folge mit dem deutschen Spielstättenprogrammpreis in der höchsten Kategorie ausgezeichnet, wozu ich im Namen der Grünen Fraktion der Geschäftsführerin Ingrid Wolschin, ihrem Team und insbesondere dem Programmleiter Martin Müller herzlich gratulieren möchte. Und genau dieser Nachweis ausgezeichneter Qualität sollte uns doch mit Zuversicht erfüllen, dass der Umzug des Karlstorbahnhofes zu einer Erfolgsgeschichte werden könnte. Wie das Internationale Filmfestival vorlebt, kann ein hervorragendes Programm ein interessiertes Publikum auch an bisher unerschlossene Orte locken.

Gleichwohl ist der Karlstorbahnhof alleine noch kein Garant dafür, dass die Konversion der Campbell Barracks in ein lebendiges, durchmischtes und urbanes Quartier gelingen wird. Bei einer künftigen überwiegend gewerblichen Nutzung des Areals kommt es darauf an, welche Unternehmen den Karlstorbahnhof und das Kultur- und Kreativwirtschaftszentrum künftig umgeben werden. Und wer, wenn nicht die IBA wäre in der Lage diesen Prozess konzeptionell zu begleiten, um so ein harmonisches Miteinander der künftigen Nachbarn zu begünstigen?


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