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11.11.2015

Autoverkehr in Heidelberg rückläufig

Stadtblattartikel von Christoph Rothfuß vom 11.11.2015

Im letzten Verkehrsausschuss hat die Verwaltung auf unseren Antrag hin Zähldaten für den Auto- und Fahrradverkehr veröffentlicht. An neun von zehn Zählstellen innerhalb des Stadtgebietes ist der Autoverkehr im Vergleich zu den 90er Jahren rückläufig, teilweise massiv, wie in der Mittermaierstraße von 29.700 (1999) auf 22.900 (2013) Autos jeweils pro Tag. Auch das Autoverkehrsaufkommen ins Neuenheimer Feld an der Messstelle Ernst-Walz-Brücke (EWB) geht zurück und dies trotz erheblicher Zunahme an Beschäftigten und daraus entstehenden Forderungen einer 5. Neckarquerung. Im Jahre 1999 waren es 50.500 Kfz, heute sind es 45.000 (-11%), in der für die Dimensionierung relevanten Morgenspitze war der Rückgang von 3.800 auf 3.300 (-13%) gar überdurchschnittlich. Der Radverkehr auf der EWB ist im Zeitraum Juni bis September 2014 zu 2015 um 10% gestiegen. Die Prognosen der 90er Jahre, in denen Kfz-Steigerungen von 20% und mehr für die kommenden 20 Jahre vorhergesagt wurden, sind zum Glück nicht eingetreten. Jedoch haben diese Prognosen in der Vergangenheit zur falschen Prioritätensetzung pro Autoverkehr geführt, dies muss künftig korrigiert werden.

Ebenfalls wurde eine neue Verkehrsmittelwahl-Befragung (Modal-Split) aus dem Jahre 2013 veröffentlicht. Auffallend ist hier, dass sich die Anzahl der Fußwege zur letzten Befragung 2010 deutlich erhöht hat (von 25% auf 38%). Dies liegt vor allem an der Methodik der neueren Umfrage, bei der die Fußwege genauer erfasst wurden (z.B. ist fast jede ÖPNV-Nutzung auch mit einem Fußweg verbunden). Aus diesem Grund gehen die Wege-Anteile der übrigen Verkehrsmittel zurück, beim Radverkehr von 30 auf 26%, ÖPNV 17 auf 14%, Auto 28 auf 22%. Das Fahrrad hat aber bei innerstädtischen Wegen seinen Vorsprung zum Auto weiter ausgebaut (2010: 30 zu 28%; 2013: 26 zu 22%). Die durchschnittliche tägliche Wegestrecke, die jede/r Heidelberger*in im Stadtgebiet mit dem Rad zurücklegt ist, von 2,0 km (2010) auf 2,1 km (2013) gestiegen, die Strecke mit dem Auto von 3,7 km (2010) auf 2,8 km (2013) deutlich rückläufig. Damit bestätigt sich auch hier der Trend weg vom Auto hin zum Rad. In der gerade erschienenen Sinus-Studie fordern 76% der Heidelberger*innen, dass sich die Kommunalpolitik stärker mit dem Thema Radverkehr beschäftigt.

Die neue Datenlage bestärkt unsere Fraktion weiterhin dem Radverkehr (natürlich auch dem ÖPNV und dem Fußverkehr) einen höheren Stellenwert in der Verkehrspolitik einzuräumen.


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