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25.03.2015

Internationale Stadt gegen Rassismus

Stadtblattartikel von Kathrin Rabus vom 25.03.2015

Heidelberg ist nun Mitglied der Europäischen Städtekoalition gegen Rassismus der Unesco und verpflichtet sich, einen Aktionsplan mit zehn Punkten umzusetzen. Letzte Woche wurden die Internationalen Wochen gegen Rassismus mit einem umfangreichen und vielfältigen Programm eröffnet und am vergangenen Wochenende war der Internationale Tag gegen Rassismus. Mal wieder bin ich froh, dass Heidelberg eine weltoffene und gastfreundliche Stadt ist, die gegen Diskriminierung, Vorurteile und Ausgrenzung vorgeht.

Trotzdem ist es wichtig, sich immer wieder bewusst zu machen, dass Rassismus in Deutschland weiterhin alltäglich ist. Rassistische Hetze findet im Netz und auf der Straße statt. Die Pegida-Aufmärsche, der Einzug der AfD in die Parlamente und die Zunahme gewalttätiger Übergriffe auf Flüchtlinge und Flüchtlingsunterkünfte: Wir sind mehr denn je gefordert, für eine offene Gesellschaft und für kulturelle Vielfalt einzustehen und uns partei- und bündnisübergreifend für Akzeptanz, Fairness und Anerkennung einzusetzen. Wir werden in nächster Zeit kommunale Maßnahmen zur Umsetzung des Aktionsplanes gegen Rassismus entwickeln.

Menschen zu unterstützen, die in der Not zu uns kommen, ist ein selbstverständlicher Akt der Menschlichkeit und Einwanderung eine Bereicherung. Letzte Woche konnte ich mit einer Abordnung des Gemeinderats sowie Stadtteilvertretern und Bezirksbeiräten aus Kirchheim die sogenannte Bedarfserstaufnahmestelle (BEA) im Patrick Henry Village besuchen. Mittlerweile ist das Zusammenleben dort gut organisiert, die Kleiderkammer gefüllt, gemeinnützige Jobs werden wöchentlich rotierend vergeben und ein großes Kinderzimmer ist eingerichtet. Noch sind nicht alle Häuser mit neuen Wasserrohren versorgt, so dass externe Toiletten und Duschen genutzt werden müssen. Dies soll sich aber in Bälde ändern.

Im Gespräch mit einem Vertreter des Regierungspräsidiums zeigte sich die Runde sehr offen, über eine längerfristige Nutzung des Geländes nachzudenken. Während in anderen Städten Zelte aufgebaut werden müssen, verfügen wir in Heidelberg über einen komplett ungenutzten Stadtteil, in dem bereits die nötige Infrastruktur hergestellt wurde. Es scheint nicht sinnvoll, diese nur einen Teil des Jahres zu nutzen. Mit einem Konzept über die weiteren Perspektiven des Areals könnten weitere Strukturen, wie Einkaufsmöglichkeiten und Busverbindungen, geschaffen werden. Die Bunte Linke hat beantragt, Ministerin Öney zu diesen Fragen in den Heidelberger Gemeinderat einzuladen. Wir unterstützen dieses Anliegen.


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