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10.03.2015

Mit der Straßenbahn durchs Neuenheimer Feld zu fahren...

Stadtblattartikel von Beate Deckwart-Boller vom 11.03.2015

...dieser Wunsch ist spätestens seit letzter Woche ein Stück weiter in die Ferne gerückt. Dabei gab es vor Weihnachten einen unterschriftsreifen Vertrag, den alle Kläger gegen den Planfeststellungsbeschluss für die Straßenbahn ins Neuenheimer Feld unterschreiben wollten. Und obwohl Gerichte normalerweise an außergerichtlichen Einigungen interessiert sein sollten, gab es eine überraschend schnelle, vorläufige Entscheidung des Verwaltungsgerichtshofes Mannheim, die der Stadt untersagt, mit dem Bau zu beginnen. Plötzlich scheint alles, worauf man sich außergerichtlich geeinigt hatte, nicht mehr zu gelten.

Umso größer war unsere Hoffnung auf eine Annäherung im Gespräch mit den klagenden Institutionen am vergangenen Mittwoch. Wir wollten noch einmal versichern, dass wir es mit den ausgehandelten Veränderungen ernst meinen und der Universität durch den Bau einer Bahntrasse keine Nachteile entstehen. Und dass wir zügig an einem Masterplan weiterarbeiten, der die bestmöglichen verkehrlichen Lösungen für das Neuenheimer Feld beinhalten sollte. Im Gegenzug erhofften wir uns eine Rücknahme der Klage, damit weder der Bau der Straßenbahn noch das gesamte Mobilitätsnetz in Gefahr geraten - leider Fehlanzeige, es gab keinerlei Annäherung.

Aber es gab neue Erkenntnisse für uns und die Einsicht, dass man die Gespräche intensivieren muss. Wir wollen alle Änderungen in den Planungen, die für die Universität wichtig sind, immer noch umsetzen. Aber bevor wir uns über einen Masterplan unterhalten, muss klar sein, welche Bedarfe die Forschungseinrichtungen im Neuenheimer Feld anmelden werden. Denn von den zusätzlichen Flächen, die das DKFZ und das Max-Planck-Institut anscheinend benötigen, wussten wir nichts. Deshalb konnten wir diesem Teil der Beschlussvorlage letztendlich doch nicht zustimmen.

Wir brauchen jetzt Informationen darüber, wie viele Menschen in zehn Jahren täglich ins Neuenheimer Feld fahren werden. Dass es bedeutend mehr sein werden als jetzt, scheint relativ sicher. Und dass wir dafür ein Massenverkehrsmittel brauchen, sollte klar sein. Aber wir müssen unter neuen Voraussetzungen miteinander reden und planen. Und dies sollte natürlich mit einer breiten Bürgerbeteiligung vonstatten gehen. Egal, wie der Straßenverkehr im Neuenheimer Feld zukünftig organisiert sein wird, betrifft er nicht nur die Forschungseinrichtungen vor Ort, sondern alle Bürgerinnen und Bürger dieser Stadt.

Deshalb ist der nächste Schritt, dass Uni, DKFZ und MPI ihre Bedarfe anmelden und der OB den bisher erstellten Masterplan unter den neuen Voraussetzungen überarbeitet und uns vorstellt. All dem sollten intensive Vorberatungen mit den Akteuren vom Neuenheimer Feld vorangehen. Wenn das gelingt, wird es gute Verkehrslösungen geben und vielleicht eine gemeinsame Straßenbahnfahrt durchs Neuenheimer Feld.


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