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09.06.2015

Mehr Raum für junge Kulturprojekte

Stadtblattartikel von Felix Grädler vom 10.06.2015

Im Februar wurde über die Verlegung des Programms für junge Menschen auf dem Friedrich-Ebert-Platz im Rahmen des Heidelberger Herbstes diskutiert. Die erfolgreiche Arbeit der Veranstaltergruppe „Herbstzeitlose“ in den letzten Jahren wurde durch den hohen Publikumszuspruch bestätigt, der leider wiederum zu Sicherheitsbedenken der Behörden im Bereich der Plöck führte. Es gab zwar bislang keine tatsächlichen Probleme, jedoch steht natürlich die Sicherheit der Besucher bei Großveranstaltungen über allen anderen Interessen.

Wir haben die Beteiligten schon damals ermutigt gemeinsam eine Lösung zu suchen und haben den Prozess begleitet. Es entstand die Idee, den Heidelberger Herbst, der durch seine Beliebtheit immer mehr Besucher in die Altstadt zieht, nach Bergheim auszudehnen. Hier könnte beispielsweise mit einem Programm für die Kultur- und Kreativszenen, die sich beim Programm des Heidelberger Herbstes bisher nicht wiederfinden, auch das Dezernat 16 eingebunden werden.

Auch wenn die Gespräche anfangs gut gelaufen sind und die Bereitschaft für eine Neugestaltung des Programms vorhanden war, können die Akteure der „Herbstzeitlosen“ das Risiko dieser Neuausrichtung leider nicht mittragen, was wir sehr bedauern. Wir hoffen dennoch, dass weitere Aktive gefunden werden können, die mithelfen einen Ankerpunkt für einen „Bergheimer Herbst“ zu setzen.

Bürgerbeteiligung im wahrsten Sinne ist für eine junge und lebendige Stadt wie Heidelberg eine wichtige Säule. Oftmals ist es jedoch schwierig (auf öffentlichen Plätzen) Veranstaltungen durchzuführen und viele potentiell Aktive sind von Bürokratie und komplizierten Prozessen abgeschreckt. Im Roland Berger Kreativitätsindex 2008 über Deutschlands lebendige Städte schneidet Heidelberg gut ab, lediglich beim Thema Subkultur und Homosexuellenfreundlichkeit landet es auf dem vorletzten Platz.

Gegenwartskultur, Subkultur und Angebote für junge Menschen sind die Grundlage für urbanes Leben und ein Standortfaktor für die Region. Die in Heidelberg betriebenen Anstrengungen zur Förderung der Kreativwirtschaft sollten nicht nur mit Geld sondern mit dem Ermöglichen von Angeboten und barrierefreiem Zugang zu Informationen erfolgen.

Der Prozess zeigt, dass es für die Stadtverwaltung nicht immer einfach ist, Akteure und Veranstalter, die unsere Stadt mitgestalten wollen, richtig „mitzunehmen“. Hier wünschen wir uns weiterhin die Offenheit und das Verständnis der Verwaltung, lösungsorientiert diese wichtigen Aktiven einzubinden. Vielleicht wäre es auch hier interessant als Schnittstelle zur Verwaltung einen „Kümmerer“ zu installieren.


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