09.02.2015

Schulsozialarbeit - Steter Tropfen höhlt den Stein

Stadtblattartikel von Oliver Priem vom 11.02.2015

Seit über einem Jahr befinden wir uns in Gesprächen mit den SchulleiterInnen und dem Gesamtelternbeirat der Heidelberger Gymnasien über die Schulsozialarbeit. In unseren Stadtblattartikeln vom 27.01.2014 und 20.10.2014 sowie in zahlreichen Wortmeldungen im Jugendhilfeausschuss und Gemeinderat mahnten wir deren Ausbau an. Nachdem erfreulicherweise seit Januar dieses Jahres auch die Beruflichen Schulen mit Schulsozialarbeit ausgestattet sind, blieben nur noch die Gymnasien ohne dieses wichtige Qualitätsmerkmal. Doch das wird sich nun hoffentlich bald ändern.

Noch in der Sitzung des Jugendhilfeausschusses am 21.10.2014 gab es eine Vorlage zur Schulsozialarbeit, in der nur ein Bedarf an Beruflichen Schulen, jedoch nicht an Gymnasien von Seiten der Verwaltung gesehen wurde, weil die bisherigen Maßnahmen angeblich ausreichten. Da wir jedoch diesen Bedarf sahen, stellten wir den Antrag, Schulsozialarbeit auch an Gymnasien einzuführen. Als Kompromiss erging der Arbeitsauftrag aus dem Jugendhilfeausschuss an die Verwaltung, den Bedarf noch einmal mit den SchulleiterInnen und dem Gesamtelternbeirat zu überprüfen. Das Ergebnis kam nun mit der Vorlage für den Jugendhilfeausschuss am 10.2.2015 und war für uns nicht überraschend, aber um so erfreulicher: Für Schulsozialarbeit sollen ab dem Schuljahresbeginn 2015/2016 1,75 Stellen für die Heidelberger Staatlichen Gymnasien sowie den A-Zug der IGH geschaffen werden. Obwohl dies in unseren Augen vermutlich leider nicht genug sein wird, ist es ein Anfang und gibt uns die Möglichkeit, wie es die Vorlage bereits vorsieht, Erfahrungswerte zu sammeln und in einem Jahr noch einmal nachzujustieren. Selbstverständlich wird, wie auch schon an den anderen Schulformen geschehen, eine wissenschaftliche Begleitung und Analyse dazu stattfinden.

Wir werden nun darauf drängen, dass die Einführung der Schulsozialarbeit an Gymnasien auch so beschlossen wird, wie es in der Vorlage vorgesehen ist. Verglichen mit unserem Stand vor einem halben Jahr, als es eine Beschlusslage zu Schul- bzw. Jugendsozialarbeit weder an Beruflichen Schulen noch an Gymnasien gab, ist dies eine hervorragende Entwicklung für die Bildungsstadt Heidelberg. Der gute Ausbau der Schulsozialarbeit ist dabei sowohl der grün-roten Landesregierung zu verdanken, die die Kommunen bei der Schulsozialarbeit finanziell unterstützt, als auch den Eltern und Lehrkräften, die zusammen mit uns dafür gekämpft haben.