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20.04.2015

Zur guten Kita gehört gesundes Essen

Stadtblattartikel von Oliver Priem vom 22.04.2015

Zwei Studien über das Essen in deutschen Kitas und Schulen sorgten letztes Jahr für Aufsehen: Es kommt zu viel Fleisch auf die Teller, dafür kaum Gemüse und Fisch und Bioessen wird meist gar nicht angeboten. Die wenigsten Schulen bzw. Schulträger kümmern sich selbst um die Essensversorgung, sondern kaufen diese bei externen Anbietern ein, meist inklusive des Küchenpersonals.

Demnächst wird auch die Stadt Heidelberg die Essensversorgung der Heidelberger Kindertagesstätten neu vergeben. Die Kriterien hierfür sind im November 2014 durch den Gemeinderat festgelegt worden. Diese beinhalten durchaus Erfreuliches: während der Anteil von Bioessen bei den Gymnasien noch auf mindestens 10% festgeschrieben wurde, ist die Mindestanforderung beim Essen für die Kindertagesstätten nun bei 30%. Dies ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung, auch wenn das langfristige Ziel nur sein kann, alle Lebensmittel, bei denen dies möglich ist, als Bioessen anzubieten. Ebenso erfreulich ist, dass die Stadt einer Versorgung durch regionale bzw. fair gehandelte Produkte Bedeutung zumisst. Aber auch hier würden wir uns eine größere Berücksichtigung wünschen.

Doch warum muss es überhaupt Tiefühlkost durch einen externen Anbieter geben? Dies geht auf die Zusammenarbeit der Stadt mit der Firma Apetito zurück, die seit 1997 die Belieferung mit Tiefkühlkost zum Kern der Essenversorgung gemacht hat. Als Folge gibt es mittlerweile nur noch 4 Kindertagesstätten mit eigenem Küchenpersonal, während 19 Kindertagesstätten dieses Personal nicht haben. Die Küchen sind so ausgestattet, dass sie primär der Zubereitung dieser Tiefkühlkost dienen. Damit wird die wichtige pädagogische Chance vertan, bereits den Kleinsten den verantwortungsvollen Umgang mit Nahrung und dessen Zubereitung näher zu bringen. Dies gilt im übrigen auch für die Schulen, denen ebenfalls meist eine gut ausgestattete Küche fehlt. Dabei wird mit dem Ausbau des Ganztagesbetriebs die Essensversorgung immer wichtiger. Sie muss sowohl sicherstellen, dass die Kinder die nötige Energie für den Tag haben als auch die Nahrung bekommen, die ihrer langfristigen Entwicklung förderlich ist.

Wir haben eine Vision: Die Küchen in Kindertagesstätten und Schulen werden so ausgebaut, dass eine eigene Bewirtschaftung möglich ist! Die Stadt sollte Küchenpersonal wieder selbst anstellen und auch die Beschaffung der Lebensmittel selbst in die Hand nehmen. Dieser Prozess wird lange dauern und Geld kosten. Deshalb bedarf es des Rückhalts in der Heidelberger Bevölkerung, insbesondere der Eltern sowie des Gemeinderats. Wir werden dafür kämpfen.


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