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21.10.2014

Schulsozialarbeit

Stadtblattartikel von Oliver Priem vom 22.10.2014

5 Jahre Bildungsregion Heidelberg wurden in der letzten Gemeinderatssitzung gefeiert. Ein Grund zum Jubeln, aber auch ein Ansporn, über die künftige Entwicklung nachzudenken. Der Ausbau der Schulsozialarbeit ging in den letzten Jahren dank gemeinsamer Anstrengungen mit der grün-roten Landesregierung gut voran. Ein Faktor trübt jedoch das Bild: An beruflichen Schulen und Gymnasien findet sie bislang nicht statt. Dabei gibt es in Baden-Württemberg bereits an 176 Gymnasien Schulsozialarbeit (Stand Juni 2014). Die staatlichen Gymnasien in Heidelberg sind hier jedoch nicht dabei, obwohl Heidelberg mit 65% die höchste Übergangsquote von den Grundschulen auf die Gymnasien hat. Bis jetzt wurden noch keinerlei Konzepte vorgelegt, wie mit dieser besonderen Situation umzugehen ist. Aussitzen kann auf keinen Fall die Lösung sein.

Leistungsdruck, Mobbing, Ausgrenzung und Probleme mit Freunden oder in der Familie machen vor keiner Schulart halt. Die Insel der Glückseligkeit mag man sich wünschen, Realität ist sie nicht. Kein Wunder also, dass unter anderem der Gesamtelternbeirat der Gymnasien fordert, auch an den staatlichen Gymnasien in Heidelberg bald Schulsozialarbeit anzubieten.

Die Stadt kennt die Vorteile der Schulsozialarbeit, auf ihrer Homepage preist sich Heidelberg gern als Vorreiter in Baden-Württemberg an und verweist auf die großartigen Ergebnisse, die durch die Schulsozialarbeit erreicht wurden: weniger Fehlzeiten und Nicht-Versetzungen, ständige Ansprechpartner für die SchülerInnen und Entlastung von LehrerInnen. Am Ende profitieren alle.

Schulsozialarbeit ist aber auch schon lange kein reines Mittel zur Problembekämpfung an sogenannten Brennpunktschulen mehr, sondern ein wichtiger Beitrag zum Schul- und damit auch zum Lernklima an jeder Schulart und -form. Warum dürfen nicht auch BerufsschülerInnen und GymnasiastInnen davon profitieren?

Die Schulsozialarbeit ist kein Allheilmittel, aber sie ist ein wichtiges Qualitätsmerkmal für eine gute Schule. Jedes Jahr, in dem sie nicht eingeführt wird, ist wieder ein Jahrgang SchülerInnen, die ohne diese Qualität auskommen müssen. Die Stadt mag mit dem Ausbau warten können, die SchülerInnen können es nicht. Deswegen werden wir uns in den kommenden Haushaltsberatungen stark für ihren Ausbau einsetzen – an allen Schulen.


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