14.10.2014

Grün-Rote Landesregierung erhöht Zuschüsse an VHS – Heidelberg profitiert

Stadtblattartikel von Sandra Detzer vom 15.10.2014

Was wäre die Heidelberger Bildungslandschaft ohne Volkshochschule? Das neue Kursprogramm macht klar: Wer in Heidelberg einen Schulabschluss nachholen oder sich im Job weiterqualifizieren will, ist bei der Volkshochschule gut aufgehoben. Die Bandbreite der Kurse reicht von der Alphabetisierung über Computer, Kunst, Gesundheit oder Sprachen – ein Paradies für alle Wissensdurstigen.

Die gesellschaftliche Bedeutung der VHS ist dabei immens. In unserer Wissensgesellschaft ist nach Schule, Ausbildung oder Hochschule der Bildungsweg noch längst nicht abgeschlossen. Die moderne, wissensbasierte Gesellschaft verlangt von uns allen, dass wir unsere Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten fortwährend erweitern. „Lebenslanges Lernen“ ist keine Floskel. Bildung ist der entscheidende Schlüssel, um aktiv an unserer Gesellschaft teilhaben und sie mitgestalten zu können. Gleichzeitig bringen aktuelle Studien wie die Level-One-Studie zum Analphabetismus in Deutschland eine besorgniserregende Entwicklung zum Vorschein: Diese identifiziert deutschlandweit 7,5 Millionen funktionale Analphabeten. Das sind mehr als 14% der Erwerbsfähigen in Deutschland. Für Baden-Württemberg heißt das, dass rund eine Million Menschen nicht richtig lesen und schreiben können.

Wir Grüne finden, dass den Volkshochschulen genau an diesem Punkt eine herausragende Rolle zukommt. Wir wollen die Beteiligung von einkommensschwachen und bildungsfernen Menschen an Weiterbildungsangeboten insbesondere im Bereich der Alphabetisierung sowie der Grund- und Allgemeinbildung steigern. Weiterbildung darf es nicht nur für Menschen geben, die es sich leisten können. Bisher wird aber nur ein Bruchteil der Betroffenen erreicht. Darum sollen die Volkshochschulen ihre Arbeit verstärkt auf bildungsferne Zielgruppen ausrichten.

Die grün-rote Landesregierung hebt nun die Grundförderung für die Weiterbildung stufenweise an, um die VHS bei dieser schwierigen Arbeit zu unterstützen. Im Jahr 2015 werden zusätzlich 3,9 Millionen Euro, im Jahr 2016 8,6 Millionen in die Grundförderung fließen. Damit erreicht Baden-Württemberg auch endlich den Bundesdurchschnitt, dem wir schon so lange hinterherhinken. Im Gemeinderat setzen wir uns dafür ein, dass die Stadt Heidelberg ihrer Finanzierungsverantwortung ebenfalls nachkommt. Denn nur mit starken Volkshochschulen ist das Ziel des „Lebenslangen Lernens“ für alle erreichbar.