03.11.2014
Stadtgärtnerei auf dem Weg zur Bio-Zertifizierung
Stadtblattartikel von Frank Wetzel vom 05.11.2014
Die angestrebte Biozertifizierung der Pflanzenproduktion in der Stadtgärtnerei im Ausschuss für Bau-und-Umwelt wurde öffentlich nur wenig wahrgenommen. Im Stadtbild konnte man diesen Sommer neue Formen der Pflanzbeetgestaltung sehen. Mit viel Phantasie, Fachkenntnis und auch Wagemut wurden Beete bepflanzt oder durch Aussaat von Blumensamen frisch angelegt. Diese neue Gestaltung ist zwar dem Sparzwang geschuldet, die Ergebnisse sind allerdings Hingucker geworden. Bunt, vielfältig, voll mit Insekten und anderen Blütenbesuchern, setzten sie Farbakzente - und kosten in Anlage und Pflege weniger als die althergebrachten Pflanzungen.
Viele dieser Pflanzen wurden in der Stadtgärtnerei selbst kultiviert – entsprechend den Vorgaben der EU-Bioverordnung. Somit wurden diese vielfältigen Pflanzen ohne Einsatz von chemisch-synthetischen Pflanzenbehandlungsmittel und ohne leichtlösliche Mineraldünger gezogen. Dies geht nur mit hochmotivierten und fachkundigen Gärtner*innen und nur, wenn der gesamte Betrieb hinter diesem Ziel steht. Gratulation an alle Beteiligten!
Warum ist das ein Grund zur Freude? Gewonnen haben dabei die Umwelt, die Mitarbeiter*innen und natürlich die Bevölkerung. Durch die Bio-Kultur wird die Umwelt geschont, da die belastenden Stoffe erst gar nicht produziert werden müssen. Die Mitarbeiter*innen werden nicht belastet, die Beetflächen, das öffentliche Grün in der Stadt auch nicht. Die weitere Behandlung der Beetflächen erfolgt ebenso nach den Bio-Richtlinien, also direkt eine Entlastung für die Menschen, die sich an den Beeten erfreuen. Ganz klares Ziel von Bündnis 90/Die Grünen ist die biologische Zertifizierung des gesamten Regiebetriebes Gartenbau. Der Weg ging über eine Bestandsaufnahme der vorhandenen Pflanzenschutzmittel, den Verzicht von Herbiziden im öffentlichen Grün und das Vorhaben, die Stadtgärtnerei auf Bio umzustellen. Bei der vorhandenen Akzeptanz und dem Fachwissen sowie den Fähigkeiten der Mitarbeit*innen ist das ein erreichbares Ziel. Welch eine Pionierleistung, Heidelberg wird die erste Bio-Stadtgärtnerei in Deutschland haben. Mehr Grün – Mehr Heidelberg.
Wenn ein gewählter Kandidat der Wählervereinigung ´Generation Vielfalt` nicht wahrgenommen hat, dass die Grünen sehr wohl einen Gegenkandidaten aufgestellt hatten und diese falsche Wahrnehmung nun als Mitglied der CDU-Fraktion im Stadtblatt verkündet, ist das geschmacklos und für die CDU bedenklich. Das ist schlechter Stil, Herr Butt.