17.03.2014

Internationale Wochen gegen Rassismus

Stadtblattartikel von Kathrin Rabus vom 19.03.2014

Am 21.03. vor 54 Jahren wurde eine friedliche Demonstration in Sharpeville in Südafrika gegen ein Apartheids-Gesetz blutig niedergeschlagen. 69 Menschen, darunter 10 Kinder wurden getötet. An diesen Tag erinnert der  “Internationalen Tag zur Überwindung von Rassendiskriminierung” der Vereinten Nationen, der in die „Internationale Woche gegen Rassismus“ eingebettet ist.

Heidelberg nimmt das erste Mal teil. Das Internationale Zentrum in Gründung hat dankenswerterweise dieses Themas angenommen und ein sehr breites Veranstaltungsprogramm zum Thema konzipiert. Denn Rassismus gehört leider nach wie vor zum Alltag.

Dies belegen nicht nur zahlreiche Studien, sondern auch die Mordserie des NSU, rassistische Übergriffe, die gesetzliche Ausgrenzung von Schutzsuchenden, fehlende Partizipationsmöglichkeiten für Migrantinnen und Migranten, das Schüren von Ressentiments gegenüber Roma sowie Diskriminierungen von Minderheiten bei der Arbeits- und Wohnungssuche oder im Kultur- und Bildungsbereich (s. Website des Interkulturellen Rats Deutschland).

Auch der institutionelle Rassismus bei Behörden, Polizei und Gerichten ist noch längst nicht überwunden. Ein Beispiel ist "racial profiling", aufgrund dessen Schwarze Männer an Bahnhöfen und öffentlichen Plätzen überproportional häufig ohne Anlass von der Polizei kontrolliert werden.

Vor allem der Rassismus im Alltag, ist gefährlich, wenn wir nicht dagegen vorgehen. Ressentiments werden verinnerlicht und normalisiert, wenn sie nicht ständig und immer wieder auf Widerspruch stoßen. Das ist die Aufgabe von uns allen. Es ist wichtig, Alltagsrassismus sichtbar zu machen, darüber zu sprechen, unser eigenes Verhalten zu reflektieren und Menschen mit Rassismuserfahrungen zuzuhören.

Wir alle müssen Rassismus an jeder Stelle die Stirn bieten und einschreiten, wenn wir ihn bemerken. Um Rassismus bekämpfen zu können, müssen wir ihn verstehen. Und genau hierfür ist die Veranstaltungsreihe des Interkulturellen Zentrums ein wichtiger Beitrag. Vielen Dank dafür!