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10.03.2014

Ein Wald für alle! - Lebhafte Diskussion zum Heidelberger Stadtwald

Pressebericht von Theresia Bauer zur Veranstaltung am 09.03.2014

Bei strahlendem Sonnenschein und frühlingshaften Temparaturen waren am Sonntag zahlreiche Interssierte der Einladung der Landtagsabgeordneten Theresia Bauer in den Heidelberger Stadtwald gefolgt. Auf dem Rad und zu Fuß wurden mögliche Konfliktpunkte zwischen Wanderern und Mountainbikern direkt vor Ort in Augenschein zu genommen.

Unter dem Motto "Ein Wald für alle" tauschten circa 100 Interessierte aus Heidelberg und Umgebung ihre Meinungen über die Nutzung der Waldwege aus. Bei der anschließenden Podiumsdiskussion im DAI nahmen zahlreiche Wanderer, Mountainbiker, JägerInnen, NaturschützerInnen und BürgerInnen an der lebhaften Diskussion teil. Auf dem Podium gaben Prof. Dr. Ulrich Schraml (Professor für Forst- und Umweltpolitik in Freiburg), Klaus Knorr (Odenwald-Club), Johannes Bruns (ADFC Baden-Württemberg) und Wolfgang Erichson (Bürgermeister) ihre Statements ab. Theresia Bauer übernahm die Moderation. Die Kritik der Fahrradfahrer richtete sich vor allem an die aktuelle Regelung in Baden-Württemberg, wonach das Radfahren auf Wegen unter zwei Meter Breite untersagt ist. Diese Regelung wird nicht als zielführend wahrgenommen, da Konfliktpunkte oft an ganz anderen Stellen entstehen würden. Wichtig war aber die Botschaft, dass die 2m-Regel lokale Ausnahmen zulässt, über die es sich lohnt, nochmals gesondert zu sprechen.

Vertreter aus der Jägerschaft, vom Umweltverband BUND, aus Radsportverbänden, sowie aus der Bürgerschaft belebten die Diskussion mit eigenen Erfahrungen und Ideen. Der Arbeitskreis Mountainbike des ADFC will zum Beispiel einen Verhaltenskodex entwickeln, um einen respektvollen Umgang zwischen allen Beteiligten festzuschreiben. Weitere Ideen kamen von der Organisation Freeride Heidelberg, die neben einem Frühjahrsputz im Wald auch die Waldwege aufbereiten und Aufklärungsarbeit (z. B. durch eine Mountainbike AG an Schulen) leisten will. Auf allgemeine Zustimmung traf die Haltung, dass sich Menschen, die im Wald aufeinander treffen, mit Respekt und gegenseitiger Rücksichtnahme begegnen sollen. Die Veranstaltung wurde von der überwiegenden Mehrheit positiv wahrgenommen.

Die einzelnen Gruppen wollen sich weiterhin an einen runden Tisch zusammensetzen und im Gespräch bleiben, sodass der Wald allen Interessen, von Freizeitgestaltung bis Tierschutz und dem Erhalt der kulturellen Waldwege, erhalten bleibt. So können Konflikte vermieden werden und auf weitere Entwicklungen reagiert werden. Hierbei muss man sich auch die Heidelberger Wege genau anschauen und gemeinsam überlegen, wo eine Öffnung für Fahrradfahrer möglich wäre. Vorstellbar wäre, in einem Teilgebiet des Stadtwalds die bestehende Regel zu invertieren und die Wege prinzipiell zu öffnen. Dazu die Landtagsabgeordnete Theresia Bauer:

"Ich könnte mir vorstellen, in einem bestimmten Gebiet des Stadtwalds einen Versuch zu starten, der die bisherige Regel invertiert. Gemeinsam mit allen Waldnutzerinnen und –nutzern könnte ein Wegenetz herausgearbeitet werden, auf dem Radfahren prinzipiell erlaubt ist und nur dort verboten, wo die Natur, Kulturstätten oder Fußgänger gefährdet sind. Dies geht nur in Absprache mit allen Beteiligten, aber ich denke, es wäre einen Versuch wert. Erstrebenswert ist allerdings auch nicht, einen Wald voller Verbotsschilder zu haben, aber ich kann mir gut vorstellen, dass es zusammenhängende Wegenetze gibt, bei denen das nicht notwendig wäre."

Mit einem Prozess, der alle Beteiligten einbindet und ein eigenes Wegenetz im Stadtwald freigibt, könnte Heidelberg Vorbild für ganz Baden-Württemberg sein.

Edit: 13.03.2014


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