23.06.2014
Masterplan Klimaschutz
Stadtblattartikel von Frank Wetzel vom 25.06.2014
Stellen Sie sich vor, wir Heidelberger reduzieren die CO2-Emissionen bis 2050 um 95 Prozent und den Endenergieverbrauch um 50 Prozent. Klingt das verlockend, oder gehen dann die Lichter aus und die Heizungen bleiben kalt? Der Gemeinderat hat am 05.06. einstimmig das Konzept für den Masterplan 100 % Klimaschutz (MK) verabschiedet. Seit 1997 hat sich Heidelberg im Stadtentwicklungsplan (STEP) der nachhaltigen Entwickelung verpflichtet. Der STEP bildet den Handlungsrahmen für den Gemeinderat und die städtische Verwaltung. Dazu kommen nun als Fachplan die Forderungen des MK. Im Konzept ist außerdem eine umfangreiche Ideensammlung für Klimaschutzmaßnahmen enthalten, unkommentiert und nicht bewertet. Der ’Heidelberger Kreis Klimaschutz & Energie’, Bürger bei Bürgerkonferenzen und einer Bürgerwerkstatt, Jugendliche auf dem Jugendklimagipfel haben diese Ideen zusammengetragen. Für die 7 Handlungsfelder Bauen, Mobilität, Energie, Klimaneutrale Universität, Bildung, Konsum, Ernährung (verkürzt) werden konkrete Aktionen genannt. Erschwert wird die Planung durch den langen Zeitraum bis 2050. Und, wie geht es weiter? Erste Rückschläge trotz MK: keine klare Wende der Verkehrspolitik, sondern die Römerstraße bleibt als Hauptverkehrsachse erhalten, der Pentapark wird weiter zugebaut, in der Bahnstadt wird ein Grünstreifen an der Einsteinstraße zugebaut. Ressourcenmangel, Klimaveränderung und zunehmende globale soziale Ungerechtigkeit erfordert auch in Heidelberg einen angepassten Lebenswandel. Suffizienz, kein übermäßiger Gebrauch von Gütern, Stoffen und Energie ist die richtige Antwort auf diese Entwicklung. Wichtig ist das klare Bekenntnis für Nachhaltigkeit und die Aufwertung des federführenden Amtes für Umweltschutz, Gewerbeaufsicht und Energie. Die Grüne Fraktion wird dafür sorgen, dass der MK kein zahnloser Papiertiger wird. Durch das hervorragende Wahlergebnis werden wir auch dazu in der Lage sein. Vielen Dank für Ihr Vertrauen, für Ihre Unterstützung bei der Wahl.