27.01.2014

Schulsozialarbeit für Heidelberger Gymnasien

Stadtblattartikel von Beate Deckwart-Boller vom 29.01.2014

Im Heidelberger Schulwegweiser 2014, der Ihnen zusammen mit dem Stadtblatt letzter Woche zugegangen sein müsste, ist auf Seite 10 zu lesen, dass es an allen Grund-, Förder-, Real- und Gemeinschaftsschulen Schulsozialarbeit gibt und vor allem, warum sie nötig und gut ist.
SchulsozialarbeiterInnen sind im Schulalltag eine große Stütze und eine gute Ergänzung zum pädagogischen Angebot in der Schule. Gerade Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 10 und 18 Jahren müssen schwierige Entwicklungen durchlaufen. Sie sind einem hohen Leistungsdruck ausgesetzt und Lehrerinnen und Lehrer haben oft wenig Zeit, individuell auf ihre SchülerInnen einzugehen. Schulsozialarbeit ist deshalb ein Muss in jeder Schule. Aber was in besagten Schulen zum festen Bestandteil des Schulalltags geworden ist, scheint am KFG, am Bunsengymnasium, am Helmholtzgymnasium und am Hölderlingymnasium nicht notwendig zu sein. Dort ist die Welt in Ordnung: Mobbing, Leistungsdruck, Ausgrenzung, Probleme im Elternhaus – scheinbar alles Fremdwörter an Gymnasien, so zumindest wurde es uns vom geschäftsführenden Schulleiter der Heidelberger Gymnasien mehrmals suggeriert.
Inzwischen erreichen uns Hilferufe aus verschiedenen Richtungen, die darauf hinweisen, dass an den Heidelberger Gymnasien doch keine heile Welt herrscht und deshalb unserer Meinung nach schnellstens auch dort Schulsozialarbeit eingerichtet werden muss. Denn natürlich handelt es sich auch bei GymnasiastInnen um Kinder und Jugendliche mit verschiedenen Begabungen und individuellen Bedürfnissen, die aus ganz unterschiedlichen Elternhäusern kommen, denen eine bloße Wissensvermittlung nicht reicht. Und G8 lässt wenig Spielraum für individuelle Begleitung und das Einüben sozialer Kompetenzen.
Die Stadt Heidelberg ist in Sachen Schulsozialarbeit gut aufgestellt und hat sich finanziell stark engagiert. Das Land unterstützt die Kommunen bei dieser wichtigen Arbeit. Jetzt werden wir dafür sorgen, dass auch die Gymnasien in den Genuss dieses wichtigen Angebotes kommen.