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30.09.2013

Schülerfriedensbüro

Stadtblattartikel von Kathrin Rabus vom 02.10.2013

Das Schülerfriedensbüro ist eine Erfolgsgeschichte. Junge Menschen haben hier ein paar Büroräume, die sie in eigener Verantwortung verwalten und nutzen können. Und das hat immer gut funktioniert. Wer Verantwortung übertragen bekommt, der übernimmt sie in der Regel auch. Das Schülerfriedensbüro ist ein gutes Beispiel dafür: Die Räume wurden in Eigenarbeit renoviert, instand gehalten und nicht zweckentfremdet. Zudem lebt das Projekt: Derzeit arbeiten fünf Vereine in den Räumen. Sie haben sich ein gemeinsames Konzept gegeben und eine eigene Programmatik entwickelt.

Diese Erfolgsgeschichte wurde nun durch den Gemeinderat einfach bürokratisch torpediert. Mit vorgeschobenen Argumenten wurden die Räume einer professionell organisierten Institution, dem Stadtjugendring, untergeordnet. Die Argumente, warum das so sein soll, sind dünn: Es geht nicht um Geld, die geringen Kosten werden nur im Haushalt vom einen Posten in den anderen gebucht. Es geht nicht um Konzepte, denn die alten Betreiber haben ein Konzept vorgelegt, die Neuen haben bis heute keins. Am Ende hängte man sich am Etikett „Schülerfriedensbüro“ auf, eine historisch gewachsene Bezeichnung, die man leicht hätte ändern können. Dies bedeutet faktisch das Ende des Schülerfriedensbüros, denn wenn der Verein nicht mehr selbst über die Nutzerinnen und Nutzer entscheiden darf, ändert sich auch das Konzept.

In Heidelberg sollen jungen Menschen wohl keine Verantwortung tragen. Es soll jemand auf sie aufpassen und im Zweifelsfall die Entscheidungen treffen.

Eine eigenverantwortliche und gemeinschaftsfähige Persönlichkeit wird man aber nur dann, wenn man die Möglichkeit bekommt, Dinge auszuprobieren und selbst zu verantworten. Es ist leider nicht das erste Mal, dass ein selbstorganisiertes Projekt von der Stadt mit Billigung der Mehrheit des Gemeinderats vorsätzlich unter die Glasglocke einer professionellen Struktur geschoben wurde.

Der Stadt und der Mehrheit des Gemeinderats scheint es unheimlich zu sein, wenn junge Menschen alleine etwas auf die Beine stellen.


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