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07.10.2013

Wie viele Wohnungen braucht Heidelberg?

Stadtblattartikel von Barbara Greven-Aschoff vom 09.10.2013

GEWOS, das Institut für Stadt-, Regional- und Wohnforschung Hamburg hat eine Studie vorgelegt, in der der Wohnungsbedarf in Heidelberg bis 2030 ermittelt wird. Bevölkerungsentwicklung, Altersaufbau, Einkommen, Lebensstile bestimmen insgesamt die Nachfrage nach der Zahl und Art der Wohnungen. Das wichtigste Ergebnis der Studie ist, dass ein Bedarf von 6200 Wohnungen bis zum Jahre 2030 vorhanden sein wird, d.h. rein rechnerisch benötigen wir ca. 330 Wohnungen pro Jahr. Allerdings sind in den 6200 Einheiten auch 3800 enthalten, die den sog. Ersatzbedarf darstellen: Ersatz z.B. für abgerissene Gebäude - so dass tatsächlich zusätzlich 2400 Wohneinheiten benötigt werden – sofern die Prognosen eintreffen. D.h. die Bahnstadt und die US-Konversionsflächen reichen nicht aus, um die Wohnungsnachfrage auf lange Sicht befriedigen zu können. Detailliert geht die Studie auf die Art des Bedarfs ein: was wird für Studenten, für Familien, Singles, jüngere Leute und Senioren gebraucht? Erwartungsgemäß wird die Nachfrage nach barrierefreien Wohnungen wachsen, denn die Heidelberger Bevölkerung über 65 Jahre wird um 26% bis 2030 steigen. Eine zentrale Frage ist jedoch der Bedarf an preiswerten Wohnungen. Was dabei „preiswert“ heißen kann, stellt die Studie in differenzierten Modellrechnungen unter der Annahme unterschiedlicher „Mietbelastungsquoten“ (Anteil der Mietkosten am Einkommens) dar, so dass „preiswert“ einmal um 5€/m2 und einmal 7,50 bedeuten kann. Für die Politik heißt dies: in Kooperation mit dem Bündnis für Wohnen differenzierte Preisstrukturen zu erreichen bzw. zu erhalten. Insbesondere auch deswegen, weil von derzeit 5500 sozial gebundenen Wohnungen 900 Einheiten bis 2030 aus der Bindung fallen werden. Dabei bleiben 50% (=ca.3700) der GGH Wohnungen preisgebunden. Schwerpunkt muss u.E. also die Sicherung von neuen und die Weiterführung von bestehenden Bindungen sein. Über die Empfehlungen der Studie, wie preiswertes Wohnen gesichert werden kann - sie reichen von: Verzicht auf Modernisierung überhaupt über Förderprogramme bis Erhaltungssatzungen – werden wir intensiv diskutieren.


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