27.11.2013

Offenes WLAN in Heidelberg – Bearbeitung mit der Schneckenpost?

Pressemitteilung der Gemeinderatsfraktion B'90/Die Grünen Heidelberg

„In Heidelberg ist man stolz auf die Wissenschaftseinrichtungen und gibt sich gern fortschrittlich. Aber meine Idee unseren Bürgerinnen und Bürgern, vor allem aber auch unseren Gästen einen öffentlichen Internetzugang zu ermöglichen, scheint mit der Schneckenpost bearbeitet zu werden. Mehr und mehr Städte haben ein kostenloses, öffentliches WLAN-Netzwerk installiert – nur Heidelberg nicht.“, moniert der Grüne Stadtrat Christoph Rothfuß, stellvertretender Fraktionsvorsitzender.

Die Grüne Gemeinderatsfraktion hatte bereits vor der Sommerpause einen Antrag für kostenloses WLAN an bestimmten Plätzen eingebracht, welcher für den 13.11. auf der Tagesordnung des Hauptausschusses vorgesehen war, dann aber ohne Angabe von Gründen nicht behandelt wurde.

Im Zeitalter der mobilen Endgeräte wäre offenes WLAN ein charmanter Service besonders für die ausländischen Netzteilnehmerinnen und Netzteilnehmer. Aber auch die einheimischen User würden profitieren.

Nach Vorreitern München und Potsdam haben nun auch Pforzheim, Stuttgart, Berlin, Düsseldorf, München, Hamburg, Weimar, Buchen und neuerdings auch Mannheim ein offenes WLAN-Netz in Planung. Im Rest der Welt sind offene WLAN-Netze noch deutlich weiter verbreitet. Ein Grund ist die sogenannte „Störerhaftung“: In Deutschland haftet der Netzbetreiber, wenn ein Nutzer über den Zugang Straftaten begeht.

„Bei der Störerhaftung handelt es sich um ein Bundesgesetz, welches dringend reformiert werden muss. Bis dahin sollte man sich an den Lösungen der anderen Städte orientieren. Das kostenlose WLAN an bestimmten Plätzen in Heidelberg muss nun baldmöglichst auf den Weg gebracht werden, damit Heidelberg im Städtevergleich nicht ins Hintertreffen gerät.“, so Stadtrat Rothfuß weiter.