01.07.2013

LNV-Veto zur L 600

Stadtblattartikel von Frank Wetzel vom 03.07.2013

Das Veto des LNV (Landesnaturschutzverbandes) zu der Entscheidung des Landtages vom 31.01.2013, die Empfehlung des Petitionsausschusses, Drucksache 15.2884, zum Themenbereich des Rückbaus der L 600, anzunehmen, hat das Verfahren auf den Ausgangspunkt zurückgebracht. Somit ist die L 600 zwischen der L 600a und der K 4153 auf 5,50 Meter und in der Fortsetzung bis zur Kreuzung mit der L 598 gänzlich zurückzubauen. Die Durchführung dieses Beschlusses vom 13.07.1989 ist bisher von Sandhausen erfolgreich verhindert worden. Die Interessen von Sandhausen gelten der Förderung des Motorisierten Individualverkehrs, angeblich um die Gemeinde Innerorts zu entlasten und zur Erschließung des Gewerbegebietes 'Mühlfeld' bei Bruchhausen. Laut Änderung des Bundesnaturschutzgesetzes vom 01.03.2010 ist der bisher geforderte Vorrang von Ausgleichsmaßnahmen gegenüber Ersatzmaßnahmen nicht mehr gegeben. Der daraufhin von Sandhausen, Heidelberg und dem Regierungspräsidium ausgehandelte Kompromiss sah neben drei kleineren Maßnahmen vor, die durch die Straße 'Im Forst' getrennten Pferdstriebdünen mit einem Straßenrückbau wieder zu vereinen. Das will Sandhausen aber nicht, da der Verkehr in Sandhausen Süd dann zu stark ansteige. Der og. Kompromiss wird von dem damaligen Regierungspräsident Dr. Kühner als unverzichtbar für die Änderung des von Sandhausen angestrebten Planänderungsverfahrens bezeichnet. Daraufhin erarbeitete Sandhausen eine weitere Ausgleichsmaßnahme, am 'Brühlweg': Auf einem ca. 30ha großen Waldstück soll durch Fällungen, Rodungen und Entfernen von humusreichem Boden ein lichter Kiefernwald entstehen, der die Dünenlandschaft vergrößert. Also die Entsiegelung von Waldboden? Das war dann letztlich der Grund, dass der LNV sein Veto einlegte und auf den Rückbau der Straße am Forst besteht, zusammen mit den drei og. Maßnahmen, um den Rückbau der L600 zu vermeiden. Bündnis 90/Die Grünen unterstützen das Ansinnen des LNV.