17.09.2012

Radverkehr stärken

Stadtblattartikel von Christoph Rothfuß vom 19.09.2012

Thema im letzten Verkehrsausschuss war unter anderem das Unfallgeschehen des Radverkehrs: Nachdem die Unfallzahlen 2011 leicht gestiegen sind, ist 2012 nach derzeitigen Stand erfreulicherweise mit einer deutlichen Abnahme zu rechnen. Unfallschwerpunkte in 2011 waren unter anderen der provisorische Kreisel in der Franz-Knauf-Str., der durch eine verbesserte Radwegeführung inzwischen entschärft wurde, die Brückenstr. und die Eppelheimer Strasse. Hier soll künftig der Rad- mit dem Parkstreifen getauscht werden, sodass die Fahrradfahrer vor den parkenden Autos fahren. In der Plöck ereigneten sich in 2011 bei ca. 1 Mio. Radfahrern erstaunlicherweise nur 6 Unfälle mit Radfahrbeteiligung. Bei stadtweit insgesamt 191 Unfällen bei den Rad- und Autofahrer beteiligt waren, lag die Unfallursache überwiegend bei den Pkw-Fahrern (124 Fälle, 24 Fälle Teilschuld). Die in der örtlichen Presse diskutierten „Fahrradrowdys“ spiegeln sich hier nicht wieder. Eine sachliche Diskussion tut not, denn der Fahrradfahrer schont die Umwelt und Ressourcen und nicht zuletzt seinen Geldbeutel. Jeder Autofahrer, der aufs Fahrrad umsteigt spart Verkehrsraum, welcher den verbleibenden Autofahrern zu Gute kommt. Die zunehmend erschwinglich werdenden E-Bikes und Pedelecs, werden verstärkt neue Personengruppen (Ältere, Bergstadtteilbewohner) erschließen.
Innerhalb Heidelbergs werden inzwischen mehr Wege mit dem Fahrrad (30%) als mit dem Auto (28%) zurückgelegt, die vorhandene Infrastruktur für Radfahrer wird diesen Zahlen jedoch nicht gerecht. Der weitere Ausbau ist eines der vorrangigen Ziele der Grünen Fraktion im Hinblick auf den nächsten Haushalt. Die neue Landesregierung hat diesbezüglich die Fördermittel deutlich erhöht und bereits Zusagen für Radwege auf den ehem. Güterbahntrassen von der Bahnstadt in die Südstadt bzw. nach Kirchheim erteilt. Neben dem Ausbau der Radwege, Fahrrad- und Schutzstreifen auf der Fahrbahn, Aufstellflächen vor Ampeln, müssen auch mehr Fahrradabstellmöglichkeiten bereitgestellt werden.