19.11.2012

halle_02

Stadtblattartikel von Claudia Hollinger vom 21.11.2012

Heidelberg braucht die halle_02 und der neue Stadtteil Bahnstadt wird ohne diesen kulturellen Anlaufpunkt nicht funktionieren. Die Vorschläge, sie plattzumachen und dort vier- und mehrstöckige Gebäude hinzusetzen, können nicht ernst gemeint sein. Die halle_02 hat ihren Platz im Gefüge des kulturellen Angebotes der Stadt und kam bisher mit geringen Subventionen aus. Nun hat die Stadt Heidelberg um die halle_02 herum eine Wohnbebauung geplant und erst als diese gebaut war bemerkt, dass es Probleme mit dem Lärm gibt. Auf einmal stehen Millionensummen für die Lärmsanierung im Raum. Das stellt uns alle vor große Probleme. Diese Probleme sind aber größtenteils von der Stadt Heidelberg hausgemacht. Die Betreiber der halle_02 haben bereits vor einem Jahr weitreichende Konzepte vorgelegt, wie sie sich ein Nebeneinander im neuen Stadtteil vorstellen können. Die Stadtverwaltung hat die Problematik aber lediglich ein weiteres Jahr verschleppt. Nun muss es mal wieder ganz schnell gehen – ohne dass man wirklich hingucken kann, ob es nicht doch noch ein bisschen anders – ein bisschen günstiger geht.
Aus meiner Sicht muss nun eine bezahlbare Lösung her, die der halle_02 nicht die Geschäftsgrundlage entzieht und den Schuldenberg der Stadt nicht noch höher auftürmt. Jugendkultur ist wichtig – und lebt auch von kreativen und improvisierten Lösungen. Jugendkultur lebt davon, dass sie kostengünstig ist. Die halle_02 würde ihr Profil verlieren, wenn sie nicht weiterhin zu moderaten Preisen anbieten kann.
Das geht aber nicht, wenn die Stadt die Miete verdoppelt. Natürlich muss sich die halle_02 der neuen Umgebung anpassen (wird sie zwangsläufig tun…) und sie muss auch ihren Beitrag leisten – was genau das sein wird, gilt es fair herauszufinden.