28.02.2012

Straßenbahn Friedrich-Ebert-Anlage

Stadtblattartikel von Christoph Rothfuß vom 29.02.2012

Der Gemeinderat hat im Mai letzten Jahres die Altstadterschließung mit einer Straßenbahn durch die Friedrich-Ebert-Anlage (FEA) beschlossen, sie ist Teil eines neuen Straßenbahnnetzes, dem sog. Mobilitätsnetzes, welches Heidelberg umweltgerecht in die Zukunft führen soll. Zu diesen umfangreichen Vorhaben zählen die Bahn ins Neuenheimer Feld, die Verlängerung von Eppelheim nach Schwetzingen, die Erschließung der Bahnstadt, sowie die Heranführung der Gleise an den Hauptbahnhof. Hierzu wurde ein Bundeszuschuss von 80% beantragt.
Die Altstadterschließung durch die FEA ist verkehrlich die sinnvollste Variante, da die mit Abstand am stärksten frequentierte Haltestelle in der Altstadt, der Uniplatz (ca. 6000 Einsteigern/Tag) bedient werden kann. Dies hat auch ein Rechtgutachten, von der Stadt in Auftrag gegeben, belegt. Die Fahrzeit von Uniplatz zum Hauptbahnhof reduziert sich dadurch auf unter 10 min. Der Durchgangsverkehr wird dann im Zweirichtungsverkehr in die südliche Ebert-Anlage (Gaisbergtunnel) verlegt, sodass nur noch der Anliegerverkehr in der nördlichen Ebert-Anlage verbleibt. Die FEA wird dadurch zum Boulevard aufgewertet; auch die Geschäfte südlich der Hauptstrasse profitieren davon.
Vor kurzem hat nun die Verwaltung ihre erste Entwurfsplanung für die FEA vorgelegt, nach der eine Vielzahl an Bäumen fallen müssten. Die Planungen sind jedoch gekennzeichnet durch „Dienst nach Vorschrift“ mit der Ansage des Oberbürgermeisters, dass die FEA nicht die bevorzugte Trasse der Verwaltung sei. Diese Haltung können wir nicht akzeptieren und haben deshalb mit der Gemeinderatsmehrheit einen umfangreichen Sachantrag eingereicht (www.gruene-heidelberg.de/fileadmin/FEA.pdf), der diese Mängel korrigieren soll. Es ist überhaupt nicht verständlich, warum Bäume z.B. im Stadtgarten gefällt werden oder nicht mit oberleitungsfreien Abschnitten geplant wird, zumal die entsprechenden Bahnen mit SuperCaps bereits zur Verfügung stehen. Damit bei der Ausgestaltung alle Interessen Berücksichtigung finden, wird zum ersten Male in Heidelberg eine umfangreiche Bürgerbeteiligung stattfinden.