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04.03.2011

Landesregierung gibt Carl-Bosch- und Willy-Hellpach-Schule einen Korb

Pressemitteilung von Theresia Bauer, MdL

"Abgewirtschaftet" hat nach Ansicht der Heidelberger
Landtagsabgeordneten Theresia Bauer mittlerweile sogar Kultusministerin
Marion Schick. Denn die Landesregierung erteilt dem Wunsch aus
Heidelberg und Region nach sechsjährigen beruflichen Gymnasien eine
glatte Abfuhr. Dies wird im Antwortschreiben der Kultusministerin auf
eine Abgeordnetenbrief von Theresia Bauer deutlich. Die Begründung aus
dem Ministerium, warum in Heidelberg weder die Carl-Bosch-Schule ein
sechsjähriges technisches Gymnasium in Aufbauform, noch die
Willy-Hellpach-Schule ein sechsjähriges Wirtschaftswissenschaftliches
Gymnasium als Schulversuch entwickeln dürfe, wertete die
Hochschulpolitische Sprecherin der Grünen Landtagsfraktion als "überaus
schwach und rückständig". Dem sechsjährigen Wirtschaftsgymnasium, so die
Ministerin in ihrem Brief, komme lediglich eine "traditionsbedingte
Sonderrolle" zu, die man wegen der "hohen Durchlässigkeit des
baden-württembergischen Schulwesens" weder ausbauen noch auf andere
Formen wie die eines Technischen Gymnasiums übertragen wollen. "Das ist
Humbug", empört sich Bauer. Schick selbst räume in ihrem Schreiben ein,
dass das Berufliche Gymnasium vor allem Jugendlichen aus eher
bildungsfernen Schichten zur Hochschulreife verhelfe. Diese Einschätzung
gilt nach Ansicht der Landtagsabgeordneten nicht nur für diese
dreijährige Aufbauform von Schule, sondern ebenso für die sechsjährige,
von den beiden Heidelberger Schulen angestrebte, Form. Dass es mit der
Durchlässigkeit enorm und für den Wirtschaftsstandort gefährlich hapere,
zeige ein Blick in die Statistik, deshalb sei es notwendig, "innovative
Vielfalt zu fördern, die für den jeweiligen Standort passt". Damit nicht
nach wie vor der Bildungsabschluss der Eltern der sicherste Indikator
ist für den Bildungsabschluss der Kinder. "Gute Schule wächst von unten
und wir muss jeden und jede zur optimalen Entfaltung seiner Fähigkeiten
bringen wollen", so Theresia Bauer mit Nachdruck, "ohne die Initiativen
und die Eigenverantwortung der Akteure vor Ort, die die Situation am
allerbesten kennen, geht gar nichts". Es sei deshalb ein Schlag ins
Kontor derjenigen, denen diese Vielfalt am Herzen liege. Gerade
Heidelberg sei durch die geringe Zahl der Schülerinnen und Schüler, die
mit dem Haupt- oder Werkrealschulabschluss ihre Schullaufbahn beeenden,
ein besonderes Pflaster, das besondere Initiativen erfordere.
Verantwortungsvolle Politik müsse flexibel genug sein, damit Angebote so
gestaltet werden können, dass sie zukunftsfähig sind und den
Bedürfnissen der Menschen vor Ort entsprechen. Die Nachfrage sei bei
beiden Schulen schon jetzt riesengroß. Die Absage aus dem
Kultusministerium werde als Affront aufgefasst.

 

Abgeordnetenbrief von Theresia Bauer

Antwort von Kultusministerin Schick


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