Wieviel Kultur können wir uns "leisten"?

Diese Frage kann nicht allein in finanzieller Hinsicht gestellt werden,  wir müssen vielmehr darüber diskutieren, welche Kultur und deren Einrichtungen weiter in Heidelberg gefördert und erweitert werden muß und welche neuen  Ansätze die hiesige Kulturszene bereichern können.
Das kostet Geld und Engagement von Seiten der Stadt, damit Heidelberg nicht von anderen Städten wie v.a. Mannheim und Karlsruhe abgehängt wird. Dabei haben wir hier erhebliches Potential, wie es sich z. B. beim Kulturhaus Karlstorbahnhof aufzeigen läßt.  Auch die Mitbewerbung Heidelbergs zur Kulturhauptstadt wird eine erhebliche  Förderung beanspruchen, wie auch beim Beschluß eine IBA in Heidelberg durchzuführen,  die kulturelle Bildung eine grosse Rolle spielen wird.

Weitere Auszeichnung des Karlstorbahnhofs (KTB)
Das Kulturhaus wurde am Sonntag mit einer feierlichen Pokalübergabe  als einer der 365 innovativen Orte Deutschlands für sein herausragendes Konzept "prêt à écouter" ausgezeichnet. Der KTB ist damit einer von 48 Preisträgern aus Ba.-Wü. von denen nur drei  aus dem Bereich Kultur kommen. Dies ist bereits die 5. Ehrung die das Kulturhaus in nur kurzen Abständen feiern konnte.

Der Karlstorbahnhof muß erweitert werden.
Eine vom Gemeinderat beschlossene Machbarkeitsstudie soll aufzeigen ob der KTB  erweitert werden kann. Derzeit haben  3 Architekten Vorschläge dazu erarbeitet.
Die aktuelle Situation, dass auf Grund der Versammlungsstättenverordnung im Saal nur noch 220 Sitzplätze zur Verfügung stehen, hat die Finanzlage drastisch verschärft. Finanzielle erfolgreiche Enjoy-Jazz-Konzerte z.B.  finden daher in Mannheim statt, die gute Eigenerwirtschaftung der KTB von 65% ist nur zu halten wenn es keine Zuschauereinbrüche gibt. Um das Haus konkurrenzfähig zu machen und seinem bisherigen Stellenwert zu erhalten sind daher 450-500 Sitzplätze notwendig.
Dies muß sich Heidelberg genauso leisten wie ein immer teurer werdender Neubau unseres Theaters.