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15.11.2010

Heidelberg für Studierende als Erstwohnsitz attraktiv machen!

Pressemitteilung von Theresia Bauer vom 14.11.2010

Sie plädiert dafür, mit einem attraktiven Angebot um Studierende zu werben, damit sie Heidelberg zu ihrem Hauptwohnsitz machen: Wer sich in Heidelberg anmeldet, soll für ein Semester ein Semesterticket gratis bekommen, so ihr Vorschlag. „Finanziell rechnet sich das immer noch für die Stadt. Und es ist ein positives Signal an Studierende, die wir als Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt gewinnen wollen“, so Theresia Bauer.

Demnächst will die Stadtverwaltung dem Gemeinderat den Vorschlag präsentieren, die Zweitwohnsitzsteuer ab 2011 auf Studierende auszuweiten. Betroffen wären tausende Studierende, die sich bisher problemlos von der seit 2006 existierenden Steuer befreien lassen konnten. Künftig sollen diese jungen Menschen mit etwa acht Prozent der Nettokaltmiete im Jahr zur Kasse gebeten werden.Damit müssten die  Betroffenen bald eine Zusatzsteuer in Höhe einer Monatsmiete an die Stadt berappen.

Bauer betont, dass sie nicht grundsätzlich gegen eine solche Zweitwohnsitzsteuer sei, denn Heidelberg habe seinen Studierenden durchaus viel zu bieten und halte wichtige Leistungen für Studierende vor, die auch etwas kosten. „Aber Heidelberg hat finanziell viel mehr davon, Studierende als Neubürger zu gewinnen“. Denn auf dem Weg der sogenannten „Schlüsselzuwendungen aus dem kommunalen Finanzausgleich“ werden pro Bürger jährlich etwa 1000 € in die Stadtkasse gespült. Würden nur tausend Studierende zusätzlich ihren Erstwohnsitz in Heidelberg anmelden, ergäben sich für die Stadt schon eine Million an zusätzlichen Einnahmen.

„Deshalb muss es in erster Linie darum gehen, um neue Erstwohnsitzler zu werben, und weniger darum, Studierende mit einer Zusatzsteuer zur Kasse zu bitten“, empfiehlt Theresia Bauer, die gleichzeitig hochschulpolitische Sprecherin ihrer Fraktion ist. Sie fügt hinzu: „Heidelberg sollte als Unistadt auf einen guten Umgang mit Studierenden größten Wert legen.“

Zum Vergleich lohnt sich auch der Blick auf die Nachbarstädte Karlsruhe und Mannheim. Sie bringen seit Jahren den Beweis, dass positive Anreize für Studierende ihre Wirkung entfalten. Karlsruhe lockt seine Immatrikulierten mit einem kostenlosen KVV-Ticket und verlost zusätzlich Fahrräder unter allen neu angemeldeten Studierenden. Auch Mannheim spendiert jedem Studierenden ein VRN-Semesterticket als Danke-schön für die Ummeldung des Wohnsitzes.

Leider hat Heidelberg in den letzten Jahren einen anderen Weg eingeschlagen. Früher gab es hier wenigstens noch eine kleine Rabattkarte mit ein paar Gutscheinen als Willkommensgruß für studentische Neubürger. Diese „Aktion Heimvorteil“ ist aber eingeschlafen und soll angeblich nicht wieder aufgelegt werden. Stattdessen soll jetzt die Zweitwohnsitzsteuer für Studierende kommen. Man müsse sich nicht wundern, dass Studierende sich künftig für Mannheim als Wohnort entscheiden, wenn sie die angebotenen Alternativen vergleichen: Heidelberg droht mit einer Zusatzsteuer und Mannheim winkt mit einem Gratis-Semesterticket.

Ein kostenloses Semesterticket der VRN für Studierende, die ihren Erstwohnsitz nach Heidelberg verlegen? Bei einem derzeitigen Preis von 133 Euro wäre dies sicher Anreiz genug und Heidelberg würde ein deutliches Signal setzen, dass es seine Studierenden nicht nur abkassieren will.


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