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10.11.2010

Gedenkreise nach Gurs

Stadtblattartikel von Claudia Hollinger vom 10.11.2010

Wir können das grausame Geschehen des Holocaust nicht rückgängig machen, doch wir müssen dafür Sorge tragen, dass kein Schicksal in Vergessenheit gerät. Gedenken müssen wir jedem einzelnen Schicksal. Vor 70 Jahren wurden Juden aus der Pfalz, dem Saarland und Baden nach Gurs in Frankreichs verschlepppt und dort unter grauenvollen Bedingungen festgehalten. Für viele wurde dieser Ort zur Todesfalle oder die Vorhölle zu Ausschwitz. In Gurs haben wir den Deportierten gedacht, Zeitzeugen waren dabei, sie haben die Hölle Gurs als Kinder erleben müssen. Die Begegnung mit Ihnen und Ihre Worte haben mich tief bewegt. Von den Tätern leben nicht mehr Viele, Verantwortung im individuellen Sinne gibt es immer weniger. Die Verantwortung für das Gedenken und die Notwendigkeit, immer wieder dafür zu kämpfen, dass das Geschehene sich nirgends und niemals wiederholt, bleibt. Gefreut hat mich das engagierte Dabeisein von Mitgliedern des Jugendgemeinderats, die an der Gedenkreise nach Gurs teilgenommen haben. Richard v. Weizäcker hat vierzig Jahre nach Kriegsende gesagt: „Die Jungen sind nicht verantwortlich für das, was damals geschah. Aber sie sind verantwortlich für das, was in der Geschichte daraus wird.“ Für diese Verantwortung müssen sie die Vergangenheit kennen. Unsere Kinder und Kindeskinder müssen diesen Teil unserer Geschichte kennen lernen, eine Stätte wie Gurs und die Begegnung mit anderen Jugendlichen in der Auseinandersetzung zum Thema bietet die Möglichkeit dazu.


 


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