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09.03.2010

Bedingungen für weitere Planung der Stadthallenerweiterung

Bericht über die Mitgliederversammlung der Heidelberger Grünen

Am gestrigen Montag fand im Literaturcafé bereits zum zweiten Mal eine Mitgliederversammlung der Heidelberger Grünen anlässlich der geplanten Erweiterung der Stadthalle statt. Nach einer sehr ausführlichen und sachlichen Diskussion, bei der alle Argumente dafür und dagegen zur Sprache kamen, beschloss die Versammlung, die Fraktionsgemeinschaft aus Grünen und generation.hd in ihrem Vorgehen zu unterstützen.

Vier BezirksbeirätInnen der Grünen brachten ihre Position gegen den Erweiterungsbau in die Diskussion ein. Dabei stand der Verweis auf städtebauliche Aspekte und auf das Kommunalwahlprogramm im Vordergrund, in dem sich die Grünen gegen eine Bebauung des Montpellierplatzes ausgesprochen hatten. Ihr Antrag, der weiteren Planung an diesem Standort nicht zuzustimmen, fand auf der Versammlung keine Mehrheit.

Stattdessen stimmte eine Mehrheit von 28 Mitgliedern für folgenden Antrag (12 stimmten für den Antrag der vier BezirksbeirätInnen, 1 Mitglied enthielt sich der Stimme):

"Die Mitgliederversammlung von Bündnis 90/Die Grünen Heidelberg unterstützt das Vorgehen der Fraktionsgemeinschaft, die Erweiterung der Stadthalle auf Grundlage des 1. Preises des Architektenwettbewerbs weiter zu planen und zu prüfen, wenn die in ihrem Sachantrag dargelegten Bedingungen im Gemeinderat angenommen werden."

Die StadträtInnen der Grünen begründeten ausführlich, wie jede/r Einzelne und die Fraktionsgemeinschaft zu der Überzeugung gekommen sind, der weiteren Planung zuzustimmen. Derek Cofie-Nunoo (generation.hd) erklärte gegenüber den Mitgliedern der Grünen, dass die Fraktionsgemeinschaft mit ihren acht Stimmen entweder geschlossen für oder geschlossen gegen die Einleitung von weiteren Planungen stimmen werde.

Die Fraktionsgemeinschaft von Grünen und generation.hd macht ihr Zustimmung zu weiteren Planungen und der Bebauung des Montpellierplatzes u.a. von folgenden Punkten abhängig:

  1. Der ökologische Ausgleich für alle wegfallenden Grünflächen muss in unmittelbarer Nähe zur Stadthalle geschaffen werden. Für die Bewohner der Altstadt – und nicht nur für die –  muss es Plätze geben, an denen sie im Sommer Abkühlung erfahren können und an denen sie sich gerne aufhalten! Das bedeutet:
    • a)Der  Krahnenplatz muss deutlich aufgewertet und „grün“ werden.
    • b)Rund um die Stadthalle müssen Grünflächen entstehen, die für die öffentliche Nutzung  gedacht sind und nicht den Besuchern der Stadthalle oder durch Gastronomie dem zahlenden Publikum vorbehalten sind. So soll das Sockelgeschoss zwischen Alt- und Neubau ein öffentlicher Raum sein.
    • c)Um die Stadthalle herum sollen grüne Plätze mit einer hohen Aufenthaltsqualität entstehen. D.h. auch, dass der Jubiläumsplatz neu gestaltet und vergrößert wird, bis zum Eingang der Stadthalle hin. Neckarseitig sollen Bäume gepflanzt werden, zur Stadt hin müssen andere Grünpflanzen ihren Platz finden, damit die Belüftung sicher gestellt ist.
  2. Die Stadthalle wird als „green building“ gebaut: Es muss ein Energiekonzept realisiert werden, das als Vorbild für Gebäude in dieser Größenordnung dienen kann.
  3. Die Stadthalle rückt an den Fluss, die Neugestaltung des Neckarlauers wird an dieser Stelle vorgezogen: Gleichzeitig mit dem Bau der Stadthalle sollen die Treppenanlage zum Neckar hin gebaut und Aufenthaltsflächen am Neckarlauer geschaffen werden.
  4. Für den wegfallenden Sozialmietwohnraum wird in der Altstadt Ersatz geschaffen: in der Summe darf es durch den Abriss der GGH-Wohnungen nicht weniger sozial gebundenen Wohnraum in der Altstadt geben.

Die StadträtInnen erklärten: „Wir werden sehr genau darauf achten, ob unsere Bedingungen umgesetzt werden, wenn es zu einer Realisierung der Erweiterung kommt. Jetzt wird – wenn wir zustimmen – zunächst an einer Vorentwurfsplanung gearbeitet. Aufgrund dieser Planung werden wir dann auch realistischere Kostenschätzungen bekommen. Es ist angesichts der wirtschaftlichen Lage kein unerheblicher Aspekt, wie teuer das Projekt werden wird. Über die Realisierung dieses Vorhabens wird dann im Herbst über einen Projektbeschluss entschieden werden.“


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