26.04.2010

PM: Ausstieg jetzt - Atomkraftwerk Biblis umzingelt

Theresia Bauer (MdL): „Energiepolitik darf nicht gegen den klaren Willen der Bevölkerung verstoßen!“

In zwei vollbesetzten Bussen, mit der S-Bahn und auf dem Fahrrad waren am vergangenen Samstag Atomkraftgegner aus Heidelberg und Umgebung nach Biblis gefahren, um gemeinsam mit 15.000 DemonstrantInnen aus ganz Süddeutschland den ältesten noch laufenden Atommeiler Deutschlands medienwirksam zu umzingeln.

Eingebunden in die bundesweite „KettenreAktion“ gegen Atomkraft und die Verlängerung der Laufzeiten hatten der Heidelberger Kreisverband von B' 90/Die Grünen und die Grüne Landtagsabgeordnete Theresia Bauer zum Protest aufgerufen.

„Wir sind das Volk und das will keine Atomkraft“, so lautete die Überzeugung, die Naturschutzverbände, Gewerkschaften, Parteien und Umweltbewegungen in Biblis einte, ältere Semester wieder auf die Demo-Beine brachte und viele Junge in ihrem Gefühl bestärkte, dass Widerstand notwendig und sinnvoll ist.

^{Bilder: Florian Freundt}

Die Demonstranten in Biblis zogen an einem Strang mit mehr als 120.000 Atomkraftgegnern aus der ganzen Bundesrepublik, die zwischen den AKWs  Brunsbüttel und Krümmel eine 120 km lange Menschenkette bildeten und ebenfalls an den nuklearen Super-GAU von Tschernobyl gedachten, der am 26. April 1986 die Welt erschütterte. Eine dritte Demonstration mit rund 6.000 Teilnehmern fand am Atommüll-Zwischenlager im westfälischen Ahaus statt.

Der Höhepunkt der Proteste in Biblis war das symbolische Sterben. Eine vier Kilometer lange Menschenkette hatte den pannenanfälligen „Schrottmeiler“ umzingelt und ließ sich plötzlich wie tot zur Erde fallen. Fünf Minuten lang herrschte eine gespenstische Stille, die bildhaft verdeutlichte, wie todernst das Thema ist, das so viele Menschen mobilisiert hat.

^{Bilder: Florian Freundt}

Mit insgesamt sechs Reaktoren an den Standorten Biblis, Neckarwestheim und Philippsburg ist Heidelberg geradezu von AKWs umzingelt und wäre von den zusätzlichen Risiken aufgrund einer Laufzeitverlängerung ganz besonders betroffen. "Atomenergie ist von gestern! CDU undFDP müssen einsehen, dass man gegen die klare Mehrheit der Bevölkeng keine Energiepolitik machen kann", stellte Grünen-Vorsitzende Theresia Bauer dazu klar.