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07.08.2009

Urantransporte führen durch Heidelberger Stadtgebiet

Folgen eine Unfalls mit Uranhexafluorid unüberschaubar

"Die Folgen eines Unfall sind unüberschaubar, deshalb dürfen die Transporte von Uranhexafluorid (UF6) auf keinen Fall weiter durch das Stadtgebiet von Heidelberg führen", so kommentiert die parlamentarische Geschäftsführerin der Grünen im Landtag und Heidelberger Abgeordnete Theresia Bauer die Mitteilung der Landesregierung auf eine Anfrage der Grünen. "Die Transporte müssen auf der Stelle auf das unbedingt notwendige Maß reduziert und dringend von der Straße auf die Schiene verlagert werden", fordert der energiepolitische Sprecher der Grünen im Landtag Franz Untersteller. 167 Transporte mit Uranhexafluorid führten in den vergangenen zwei Jahren über die Straßen von Baden-Württemberg. Theresia Bauer: "Dieses Abfallprodukt der Atomwirtschaft ist hochgefährlich, es ist radioaktiv, hochgiftig und stark ätzend - bei einem Unfall besteht die Gefahr, dass das Material mit Luft oder Wasser in Berührung kommt und die Umgebung verseucht."

Uranhexafluorid wird für die Herstellung von Brennelementen benötigt und in dem Zusammenhang aus der südfranzösischen Atomfabrik Pierrelatte in die Urananreicherungsanlage im nordrhein-westfälischen Gronau transportiert. Am Ende des Prozesses entsteht als Abfallprodukt abgereichertes Uran, das wieder – in der Regel nach Frankreich oder Russland – abtransportiert wird.

Laut Angaben des Umweltministeriums werden die Transporte bislang per LKW durchgeführt und nehmen hierbei die Route vom Grenzübergang Ottmarsheim über Walldorf und Viernheim in Richtung Darmstadt bzw. über die A5 in Richtung Frankfurt, also durch dicht besiedeltes Gebiet, wie die Stadt Heidelberg. "Bei einem Unfall auf dem Stadtgebiet von Heidelberg wäre die Bevölkerung unmittelbar betroffen", so Theresia Bauer. Es sei nicht auszuschließen, dass hinzugezogene Einsatzkräfte nicht wüssten, mit welchem Material sie es zu tun haben. Kommt Uranhexafluorid mit Luft in Berührung oder wird mit Wasser behandelt, entsteht die nur schwer beherrschbare Flusssäure, was mit erheblichen Gefahren für Mensch und Umwelt einhergeht. Theresia Bauer: "Solange eine Brennelementefertigung noch stattfindet, ist es im Sinne der Gefahrenvorsorge unabdingbar, dass derartige Transporte von der Straße auf die Schiene verlegt würden."


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