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31.10.2007

Kinder armer Eltern dürfen nicht wieder Eltern armer Kinder werden!

In Deutschland leben 2,6 Mio. Kinder auf Sozialhilfeniveau und damit in Armut. Von insgesamt 15 Mio. Minderjährigen ist jeder sechste arm und muss von weniger als 208 E im Monat leben. Das geht aus einer jungst dazu erhobenen Statistik hervor. Besonders beunruhigend ist, dass die Zahl der Betroffenen sich seit 2004 verdoppelt hat  Ursache dafür sei, so wird erklärt, dass im Zuge der Hartz-IV Reformen die Arbeitslosenhilfe abgeschafft und durch das niedrigere Arbeitslosengeld II ersetzt wurde.

Der jetzt vorliegende "Bericht zur sozialen Lage in Heidelberg" zeigt an Hand einer großen Fülle von Daten, dass auch in einer "Wohlfühlstadt" wie Heidelberg nicht alles Gold ist, was glänzt! Rund 8% (ca.12000 Menschen, soviel wie in der Altstadt wohnen!) der Heidelberger Bevölkerung ist arm oder armutsgefährdet, ein Viertel davon sind Kinder und Jugendliche. Obwohl die Kinderzahl nicht steigt, müssen für immer mehr Kinder die Kita- oder Hort- Betreuungskosten übernommen werden; damit die Kinder in den Einrichtungen auch am Essen teilnehmen können, wurde erst unlängst der Essensgeldfond der Stadt aufgestockt.

Die Einkommen und die soziale Kluft klaffen immer weiter auseinander: besonders hart trifft es neben den Kindern Alleinerziehende, Migranten und Langzeitarbeitslose. Es gibt eine deutliche Trennung nach Stadtteilen, es gibt sog. "Armutsinseln" ( welch’ Wort!) und Stadtteile, in denen man z.B. die Wohnungen mit sozialer Bindung an zwei Händen abzählen kann. Die eben zu Ende gegangene "Aktionswoche gegen Armut" - durch ein breites Bündnis von Kirchen und sozialen Institutionen getragen - hat mit großem Engagement und hoher Fachlichkeit ( Danke! ) bewiesen, dass Heidelberg einer solchen Entwicklung gegenüber nicht untätig ist, sein darf! Chancengleichheit und Integration müssen noch mehr in den Focus von politischen Handlungsoptionen rücken; so schnell wie möglich müssen jetzt stadtteilbezogene, gruppen- und betroffenenspezifische Maßnahmen und Vorschläge entwickelt werden, um wirksam Armut und sozialer Ausgrenzung vorzubeugen.

Auch wenn es manchmal nicht von „jetzt auf gleich“ geht, eines kann z.B. ganz schnell gehen: noch mehr Exemplare des „Wegweisers für Hilfeangebote und Beratungsstellen in HD für Hilfe suchende Menschen“ nachdrucken; transparenter und verständlicher ( z.B. nicht nur in deutscher Sprache ) die Informationen über die Möglichkeiten von Wohngeldbezug oder Ermäßigungen mit Hilfe desHeidelbergpasses für alle zugänglich zu machen.


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