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29.05.2007

"Wir retten unser Theater – aber wie?" Erfolgreiche Podiumsdiskussion im Stadttheater

Mit einer klugen, kenntnisreichen und neutralen Moderation durch Götz Thieme von der Stuttgarter Zeitung waren die ersten Positionierungen auf dem Podium schnell ausgemacht:

Ivica Fulir, technischer Direktor des Theaters, sieht die aus seiner Sicht dringendst nötigen Verbesserungen nur in einem neuen Theatersaal vollständig machbar.

Cornelius Meister, der Generalmusikdirektor, würde sogar auf Teile seines Gehaltes verzichten wollen, wenn endlich die krank machenden Arbeitsbedingungen im Orchestergraben und die Akustik im Haus verbessert würden (interessant in diesem Zusammenhang: inzwischen haben die letzten 6 GMD’s des Hauses schriftlich und übereinstimmend bestätigt, wie schlecht beides offensichtlich in der Tat ist!).

Horst Statkus, ehemaliger Heidelberger Intendant, verblüffte zunächst mit seiner Haltung, eigentlich wäre es wohl das Beste, alles abzureißen und ein komplett neues Theater zu bauen. Wenn man das nicht wolle oder könne, solle man den alten Theatersaal soweit wie nur irgend möglich optimieren.

Auch Bert Burger, Heidelberger Architekt und Stadtplaner, votierte für die weitere Nutzung des optimierten alten Zuschauerraumes, ließ gleichzeitig aber keinen Zweifel daran, dass eine Entscheidung durch den Gemeinderat bald gefällt werden muss, und es wenig Sinn macht, weitere Gutachten oder andere Schleifen einzuziehen, da das die Entscheidung letztlich nur verzögern, nicht aber einfacher machen würde.

Wie zu erwarten, bewegte sich die Publikumsdiskussion entlang dieser Positionen. Ein aus meiner Sicht interessanter Aspekt wurde von Annette Büschelberger formuliert: Man müsse doch auch an das Publikum von Morgen denken, an dessen andere, „modernere“ Sehgewohnheiten und Ansprüche.

Mir persönlich ist an diesem Abend noch einmal klar geworden, dass es eine einzig richtige Antwort in dieser Frage nicht gibt. Der Gemeinderat wird zwischen zwei Kompromissen entscheiden müssen: Wir behalten den alten Theatersaal als Zuschauerraum und nehmen in Kauf, dass die Technik nicht optimal sein wird und Zuschauerplätze wegfallen, oder wir bauen einen neuen Theatersaal und nehmen in Kauf, dass der alte Zuschauerraum anderen Nutzungen zugeführt wird. Über eine dieser Brücken müssen wir gehen – und zwar bald!


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