04.07.2007
Veränderungen müssen Verbesserungen sein
In Heidelberg besuchen in diesem Schuljahr noch weniger Kinder die Hauptschule als prognostiziert. Wenn eine Veränderung der hiesigen Hauptschullandschaft ansteht, muss Qualifizierung und Hinführung zur Ausbildungsreife der Schüler/innen das Hauptkriterium sein.
Öffnung der Schulbezirksgrenzen war deshalb eine unserer Hauptforderungen (neben der maximalen Schülerzahl von 25 pro Klasse ), als die Zusammenlegung der Hauptschulen letztes Jahr beschlossen wurde. Mit einem jeweils eigenen, speziellen Schulprofil kann auch in dieser Schulart die gewünschte gesunde Konkurrenz unter den Hauptschulen entstehen und so die Qualität steigen.
Warum sollen nur Schüler/innen der Gymnasien und Realschulen die Möglichkeiten haben, sich ihre Schule auszusuchen? Was in anderen Städten des Ländles möglich ist ( z.B. Mannheim, Rastatt, Karlsruhe...) und von Eltern und Schülern sehr begrüßt wird, hätte eigentlich auch zum kommenden Schuljahr bei uns möglich sein sollen.
Den sich neu zusammenfindenden 4 verbleibenden Hauptschulen ( u.U. anders zusammengesetzte Klassen und Lehrerkollegien ) soll jetzt erst einmal die Möglichkeit gegeben werden, auf dieser Basis ein aktuelleres Schulkonzept bzw. -profil vorzulegen. Nachvollziehbar ist das. Allerdings muss dabei die Frist im Auge behalten werden, um dann wenigstens rechtzeitig zum Schuljahr 08/09 die Öffnung der Schulgrenzen zu beantragen.
Dass die Stärkung der Hauptschulen, wie sie jetzt hier in HD durch die Veränderung der Hauptschullandschaft entstehen soll, allerdings nicht der Weisheit letzter Schluss ist, wissen nicht nur Experten längst. Und auch das jüngste "Reform-Paket" der Landesregierung für die Hauptschulen ändert daran nichts.
Längeres gemeinsames Lernen, Schule als Lebensraum und nicht nur als Lernort begreifen, das muss die Zukunft sein. Die bestehende Dreigliedrigkeit unsres Schulsystems ist ein Auslaufmodell! Heidelberg als Stadt und "nur" Schulträger kann allein nicht viel ausrichten, aber die anstehenden Veränderungen müssen als Chance genutzt werden und dazu gehört auch, dass die Debatte um "unsere" Hauptschulen weiter konstruktiv und öffentlich geführt werden muss.