21.02.2007

Anreizsystem für Studierende

Bereits im Doppelhaushalt 05/06 stellte die GAL-Grüne-Fraktion den Antrag an die Verwaltung, ein Anreizsystem für Studierende zu entwickeln. Ziel des Ganzen: Studierende sollen sich in Heidelberg mit ihrem Erstwohnsitz anmelden, dadurch erhält die Stadt mehr Zuweisungen des Landes (ca. 1000 € pro Erstwohnsitz im Jahr).

Seit diesem Wintersemester läuft die Umsetzung, allerdings nicht zu unserer vollen Zufriedenheit. Das Anreizsystem in Form der Vorteilskarte unter dem Titel „Aktion Heimvorteil“ stellt ein recht buntes Sammelsurium von Vergünstigungen und kleine Geschenkchen dar, ohne allerdings einen roten Faden erkennen zu lassen. Bei der Vielzahl der Angebote verliert man leicht den Überblick. Wichtige Kultureinrichtungen wie der Karlstorbahnhof sind nicht eingebunden. Es fehlt außerdem ein Knallerangebot wie z.B. ein kostenloses Semesterticket. Hier fordern wir die Verwaltung auf, diesen Vorschlag wohlwollend zu prüfen. Dabei ist auch der Marketingeffekt für das Ticket zu berücksichtigen.

Trotz der Kritik hat sich die Einführung des Anreizsystems schon jetzt finanziell für die Stadt gelohnt: Bis Anfang des Jahres haben sich 145 Studierende vom Zweit- zum Erstwohnsitz umgemeldet. Bereits bei 70 Ummeldungen wären die Kosten des Systems eingespielt gewesen, macht also netto ein Plus von ca. 80 T€. Insgesamt wurden knapp 1500 Vorteilskarten verteilt.

Für Studierende in Heidelberg muss aber noch mehr getan werden. Wir werden Herrn Würzner an seine Wahlversprechen erinnern: u.a. keine Verteuerung mehr des Semestertickets (die nächsten Preisverhandlungen stehen 2008 an), Einrichtung einer Studierendenkontaktstelle im Rathaus, neuer studentischer Wohnraum zu erschwinglichen Preisen ( hier könnte die GGH in Kooperation mit dem Studentenwerk aktiv werden, wie bereits beim Schlierbacher Schiff geschehen). Bei den anstehenden Haushaltsverhandlungen sollen die genannten Punkte berücksichtigt werden.