05.12.2007
Armut in Heidelberg - geht uns alle an!
In der vorweihnachtlichen Zeit dringt ein Thema - das in HD gerne verdrängt wird - wieder in den Vordergrund - Armut. Die RNZ ruft auch dieses Jahr mit ihrer Weihnachtsaktion zu Spenden auf, für Menschen die in Not sind.
Bereits 2004 widmeten wir uns diesem Thema. Auf unserem GAL-Grünen Neujahrsempfang sprach der damalige Leiter der Caritas Prof. Dr. Schultis zu "Armut in HD". Schon damals stellte er fest, dass die südlichen Stadtteile von Armut stärker betroffen sind als die nördlichen.
Wir wollten genauere Informationen und forderten mehrmals (mündlich) einen Armutsbericht. Nachdem nichts passierte stellten wir Anfang Juli 2006 einen Antrag. Am 21.09.2007 wurde nun der Bericht zur sozialen Lage vorgelegt. Aus diesem geht hervor, dass es in HD 11.600 arme Menschen gibt. Und wie schon 2004 vermutet, konzentrieren sich Armut und Benachteiligung in HD auf die Stadtteile im Süden. Aus dem Bericht geht weiter hervor, dass Alleinerziehende, Kinder, Langzeitarbeitslose und Migranten/innen das höchste Armutsrisiko haben.
Besonders schlimm - die Spanne zwischen arm und reich wird immer größer und es droht eine Verfestigung dieser Situation. Der Bericht stellt dazu u.a. fest: "Durch die starke Segregation in der räumlichen Verteilung besteht die Gefahr, dass Armut in HD nicht erkannt, verdrängt und von vielen Betroffenen schamhaft verschwiegen wird."
Der Bericht liefert fundierte Zahlen und zeigt drei wesentliche Handlungsfelder für eine Gesamtstrategie auf:
- Zugang zur Bildung
- Zugang zum Arbeitsmarkt
- Zugang zum Wohnungsmarkt
Schnelles Handeln ist überfällig. Nun muss eine Gesamtstrategie erarbeitet werden; dazu hat die GAL-Grüne Fraktion u.a. folgenden Antrag gestellt:
Die Verwaltung wird aufgefordert, spätestens zum 2. Quartal 2008 erst konkrete - stadtteilbezogene, gruppen- und betroffenenspezifische Maßnahmen und Handlungsoptionen vorzustellen, die wirksam Armut und sozialer Ausgrenzung vorbeugen und sie bekämpfen (z.B. Bereich Kinderarmut, Migration, Integration von Langzeit- und jugendlichen Arbeitslosen, bezahlbarer Wohnraum usw.).
Die GAL-Grüne Fraktion wird an dem Thema dranbleiben.
Lesen Sie hier den Bericht der RNZ zur Podiumsdiskussion am 29.11.