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29.03.2006

Stadion? So nicht!

Wirft man einen Blick in Heidelbergs „Agenda 21“, den Stadtentwicklungsplan, fallen einem, neben der alles überspannenden Verpflichtung zur Nachhaltigkeit, folgende Stichworte ins Auge: „Bauland ist sparsam zu verwenden“ und „Flächenverbrauch senken“. Vor diesem Hintergrund staunt man doch, mit welcher Nonchalance unsere Oberbürgermeisterin sich über selbst gesetzte Prinzipien hinwegsetzt und Flächen für das Hopp-Stadion anbietet: Landwirtschaftlich genutzte Flächen mit den bundesweit höchsten Bodenqualitäten, gelegen in einer Frischluftschneise, die speziell im Sommer für die Kernstadt von nicht zu unterschätzender Bedeutung ist.

Aber gut: Wo Heidelberg draufsteht, soll auch Heidelberg drin sein. Wo die Landwirte, die diese Flächen bearbeiten, zukünftig Getreide, Mais, Tabak etc anbauen - sehen wir dann. Wo Eppelheim und Heidelberg die (baurechtlich vorgeschriebenen) Ausgleichsflächen für versiegelte Böden hernehmen - sehen wir dann. Wie sich die Leute vom Pleikartsförster Hof fühlen, wenn für sie im Sommer die Sonne um 18 Uhr hinter dem 24 Meter hohen Stadion (entspricht einem 10-stöckigen Hochhaus!) untergeht - sehen wir dann. Wie stickig die Sommernächte in der Kernstadt werden, wenn es kaum noch Luftaustausch gibt - sehen wir dann. Welche Kosten auf die beiden Städte früher oder später zukommen - sehen wir dann. Wie Verkehrs- und mögliche Lärmbelästigungen geregelt werden - sehen wir dann.

Aber gut: Schaun wir mal, wie ein bekannter Ex-Fußballer zu sagen pflegt, welche Antworten wir in der nicht-öffentlichen (warum eigentlich nicht?) Informationsstunde am kommenden Donnerstag erhalten. Bislang haben wir unsere Weisheiten ja nur aus der Presse.

Wir sind nicht grundsätzlich gegen das Stadion, aber die Frage muss erlaubt sein, warum das jetzt, in der Geschwindigkeit, übers Knie gebrochen werden muss. Für eine Mannschaft, die es noch nicht einmal gibt. Besser wäre es, wenn die Pläne mit uns, der Bevölkerung, diskutiert würden und dabei eine menschen- und umweltverträgliche Lösung gefunden würde. Wie sagt Christiane Pfisterer vom Pleikartsförster Hof  zu Recht: „Es kann doch nicht sein, dass der Traum eines Einzelnen die Träume von Anderen zerstört“.


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