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30.11.2005

Sprache baut Brücken

Diesen Beweis traten zehn evangelische Heidelberger Kindertagesstätten im Herrmann-Maas-Haus in Kirchheim mit eindrucksvollen Projekten an. Die evangelische Kirche hatte zur Präsentation ganzheitlicher Sprachförderung eingeladen. Jede Kindertagesstätte dazu hatte ihr eigenes Konzept entwickelt. Die Mädchengruppe traute sich mit ihrem orientalischen Tanz genauso vor dem vollen Saal auf die Bühne wie die Zwerge, Elfen, Ritter und Riesen, die geradewegs dem Zauberland entsprungen waren.

In einer Zeit, ihn der die Vielfalt der Kulturen zum Alltag gehört und der Anteil der Kinder, deren Muttersprache nicht deutsch ist, sehr hoch liegt, sind Sprache und Integration nicht voneinander zu trennen. Ganzheitliche Sprachförderung muss schon im Vorschulalter beginnen und erfasst das Lernen mit allen Sinnen, macht neugierig, regt zum eigenen Tun, zum Erleben und zum Mit-Teilen an. Diese Begeisterung war den Kindern ebenso anzusehen, die einen Clown-Pantomimen bei Alltagstätigkeiten begleiteten als auch der Gruppe, die auf Weltentdeckung ging, indem sie fremde Kulturen zu sich einlud: die ausländischen Mütter der Kita-Kinder brachten aus ihrem jeweiligen Heimatland Lieder, ein Nationalgericht, ihre Sprache und traditionelle Kleidung mit. Dass Elternbildung ebenso in dieses Konzept gehört wie interkulturelle Abende und gemeinsame Feste, erschließt sich fast von selbst.

Mittlerweile hat die evangelische Kirche in Heidelberg Halbzeit mit ihrem auf zwei Jahre angelegten Projekt zur ganzheitlichen Sprachförderung. Unabdingbare Bestandteile sind hierbei die Sprachstandserhebung zu Beginn, die Mitarbeit einer Logopädin und einer Heilpädagogin, die Fortbildungen für die Erzieherinnen sowie eine ausführliche Dokumentation und Evaluation des Projektes. Mit ganzheitlicher Sprachförderung wird ein Grundstock gelegt zur Integration des Anderen, zu Toleranz und zur Gewaltprävention.

Dass die Finanzmittel, die von Seiten des Landes, der Stadt Heidelberg und der ev. Kirche in dieses Projekt fließen, gut angelegt sind, wird schnell deutlich. Wir dürfen neugierig sein auf die Vielfalt der Ideen, die die übrigen zwölf Kindertagesstätten uns nach Ablauf des gesamten Sprachförderprojektes vorstellen werden.


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