09.11.2005
Neuenheimer Feld: Es geht voran!
Unter dem Titel „Es geht voran" klebte ich 1990 mein erstes Plakat in Heidelberg – auf der Suche nach Leuten, die an der Uni und in der Stadt etwas voranbringen wollten. 1994 konnten wir mit dem Semesterticket einen ersten Erfolg verbuchen, im gleichen Jahr erstellte ich mit einer Arbeitsgruppe im Auftrag der Uni ein Konzept für Parkraumbewirtschaftung und Jobticket. Zusammen mit einer Straßenbahn sollte dieses Paket die Staus im INF auflösen und Parkflächen für neue Uni-Bauten freimachen. Gebaut wurde nun in 11 Jahren viel, die Staus blieben, die Konzepte wurden blockiert. Um den Druck für den Bau der 5. Neckarbrücke aufrecht zu erhalten.
Die letzten zwei Wochen brachten nun entscheidende Bewegung: die Umweltverträglichkeitsuntersuchung (UVU) ergibt eindeutig, dass die Brücke nicht gebaut werden kann und auch ein Nordzubringer durch das Handschuhsheimer Feld ist kaum mehr möglich. In Naturschutzgebiete dürfte nämlich nur eingegriffen werden, wenn es dazu keine Alternativen gäbe. Die UVU bestätigt aber als Alternative das obige Paket von Parkraumbewirtschaftung, Jobticket und Straßenbahn zusammen mit kleineren Verbesserungen in der Zufahrt von der Autobahn ins INF. Und: die UVU wird Grundlage jeder gerichtlichen Entscheidung über Neckarbrücke oder Nordzubringer sein. Der Bau der Brücke hängt daher nicht mehr von politischen (Fehl-) Einschätzungen ab, oder davon, ob man Gutachten zur Kenntnis nimmt.
Kurz darauf beschlossen wir, die Entwurfsplanung für die Straßenbahn – auf der Straße Im Neuenheimer Feld – zu beginnen. Auch hier geht es nun endlich los, auch wenn die Universität noch Rückzugsgefechte führt. Über Zuschüsse und Trasse müssen wir uns zwar noch mit dem Land einigen, aber ich bin sicher, dass dies auf sachlicher Grundlage geschehen wird.
Allerdings: einen kleinen Türspalt steht die Neckarbrücke noch offen, wenn das obige Paket weiter blockiert würde. Wenn Stau und Parkplatzsuche für weitere 10 Jahre - auf dem Rücken von Beschäftigten und Patienten – benutzt würden, um Druck für die Brücke aufrecht zu erhalten.