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03.05.2005

Es kann nicht oft genug wiederholt werden

Es kann nicht oft genug wiederholt werden, die soziale Herkunft ist noch immer eine der wichtigsten Voraussetzungen für die Schullaufbahn; mit anderen Worten: viele unserer Heidelberger Hauptschüler/innen sind auf diesem Schulzweig nicht wegen kognitiver Schwächen, sondern weil ihr Lebens- und Lernumfeld außerhalb der Schule sie nur mangelhaft unterstützen kann.

Ganztagesschulen verbessern die Lernmöglichkeiten und Bildungschancen aller Kinder und ermöglichen darüber hinaus die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Ganztagesschulen leiten pädagogisch neue Wege ein – weg vom verdichteten Vormittag zugunsten einer Rhythmisierung des Schultages – hin zu stressfreierem und entspannterem Lernen und Unterrichten im Wechsel mit unterrichtsfreier, aber auf die Bedürfnisse der Kinder zugeschnittener Betreuungszeit an der Schule.

Aus den wissenschaftlichen Erkenntnissen, die sich aus der Begleitung der Heidelberger Schulsozialarbeit ergeben, lassen sich detaillierte Kriterien für eine „gute“ Schule ablesen: sie muss reagieren auf die Lern- und Lebenssituation der Schüler/innen, und das fängt z.B. schon bei den Schulhausinvestitionen bzgl. Raum- und Sachmittelausstattungen an.

Mit einem speziell herausgearbeiteten Schulprofil können auch die Stärken (die manchmal nur brach liegen) offensiver in die Öffentlichkeit getragen werden. Die Autonomie und Selbstständigkeit der Schule kann durch ein höheres Budget und eine erweiterte Eigenverantwortlichkeit unterstützt werden. Die Kooperation mit anderen Schulen - nicht nur der eigenen Schulart - und außerschulischen Partnern - nicht nur der Jugendhilfe und im eigenen Stadtteil - müssen verstärkt werden. Alles Punkte, bei denen die Stadt als Schulträger in besonderem Maße in die Pflicht genommen ist und dabei bewährte Partner und Strukturen nicht vernachlässigen sollte.

Das zu einer Schule als „lernender Organisation“ ein offenes Kollegium gehört, eine innovative Führung und die Bereitschaft, sich „überprüfen“, sprich evaluieren zu lassen, versteht sich von selbst. Und dass so früh wie möglich Kinder durch eine solche Schule gefördert werden müssen ebenfalls.

Nachdem letztes Jahr das Land die geplante Ganztagsgrundschule im Emmertsgrund im Regen stehen ließ, ist jetzt endlich (und viel zu kurzfristig!!) die offizielle Zusage zur Einrichtung eingetroffen. Allerdings wurden vom Land längst nicht alle Lehrerstunden bewilligt, wie sie für das sehr sorgfältig geplanten Konzept vorgesehen waren. Bildung ist originäre Landesaufgabe und wird insbesondere vom Land Ba-Wü immer wieder betont. Gute Schulen brauchen ausreichend pädagogisches Personal; der neue Ministerpräsident sollte nicht nur versprechen, sondern entsprechend handeln!


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