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16.02.2005

Für intelligente Hochschulfinanzierung

Das Bundesverfassungsgericht hat das Studiengebührenverbot aufgehoben. Nun ist der Weg für die Bundesländer frei, individuelle Studiengebühren zu erheben. Einige unionsregierte Länder haben dies bereits angekündigt. Auch Baden-Württemberg ist dabei. Zuerst war von einer pauschalen Semestergebühr von 500 Euro die Rede, dann von variierenden Gebühren, die von jeder Hochschule selbst festgelegt werden und auch je nach Studienfach unterschiedlich ausfallen können. Unirektor Hommelhoff hat sich sogleich als Fan differenzierter Gebühren geoutet.Selbstverständlich siedelt er die Heidelberger Uni im oberen Preissegment an. Studis, die den Standort Heidelberg dann nicht mehr bezahlen können, bliebe ja noch das Studium in Mainz. Das wäre die Einführung von Eliteunis durch die Hintertür: Elite ist, wer sich Höchstgebühren leisten kann. Es droht in Deutschland ein Auseinanderfallen von Studiengängen und Hochschulstandorten in gut ausgestattete für Reiche und billige für Arme. Zahlreiche Studierende finanzieren sich ihr bisher ihr Studium teilweise oder vollständig selbst, indem sie Nebenjobs ausüben. Für sie bedeuten Studiengebühren eine zusätzliche Belastung, die Zahl der Studienabbrecher droht anzuwachsen. Es geht auch anders:Theresia Bauer, hochschulpolitische Sprecherin der grünen Landtagsfraktion, schlug folgende politische Rahmenbedingungen für eine bessere Hochschulfinanzierung vor (ausführlich unter www.studiencredits.de)

1. Die Anfangsphase des Studiums soll durch ein StudienCredit-Konto gebührenfrei bleiben, damit mehr junge Menschen das Studiumaufnehmen.

2. Die Höhe von Gebühren nach Aufbrauchen des StudienCredit-Guthabens ist von der Politik festzulegen und zu verantworten.

3. Der Wechsel von Studierenden zwischen den Bundesländern muss uneingeschränkt möglich sein. Schnellschüsse einzelner Länder und Privilegien für „Landeskinder“ müssen verhindert werden.

4. Die Refinanzierung von Gebühren nach dem Studium muss sozialverträglich geregelt werden und darf nicht den Angeboten von Privatbanken überlassen werden.

5. Eine elternunabhängige Studienfinanzierung für alle muss bundesweit aufgebaut werden.

Wir werden die weitere Entwicklung genau verfolgen und aktiv mitmischen, wenn es um die weitere Diskussion der Gebührenfrage geht. Die Heidelberger Uni darf sich nicht zu einem exklusiven Klub der Kinder reicher Eltern entwickeln.

Studieren darf kein Privileg der Besserverdienenden sein.


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