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24.11.2004

Semesterticket um jeden Preis?

Das Semesterticket für Studierende existiert seit 1994 und führte seit seiner Einführung zu gute Einnahmen für das städtische Verkehrsunternehmen HSB sowie zu weniger Verkehrsbelastung in Heidelberg. Diese positiven Effekte sind nun in Gefahr, denn dem Semesterticket drohen saftige Preissteigerungen von heute 79 Euro auf 120 Euro in den kommenden vier Jahren. Das bedeutet eine Preissteigerung von über 50 Prozent. Dennoch geht der Verkehrsverbund (VRN) davon aus, dass keine spürbaren Verkaufsrückgänge zu erwarten seien. Wie der VRN zu dieser Annahme kommt, bleibt indes unklar. Absolut klar hingegen ist der entstehende Schaden für Heidelberg, falls sich doch Studierende dazu entschließen sollten, auf ein überteuertes Ticket zu verzichten und stattdessen lieber das Fahrrad oder das Auto zu benutzen. Das bedeutet weniger Einnahmen für die HSB, mehr Verkehr auf Heidelbergs Straßen.

Nachlassende Verkaufszahlen bei den geplanten Preiserhöhungen liegen tatsächlich sehr nahe. Nach einer aktuellen Umfrage, die unter Studierenden in Heidelberg durchgeführt wurde, liegt die finanzielle Schmerzgrenze für das Semesterticket gegenwärtig bei 100 Euro. Nur knapp 20 Prozent der 1300 befragten Ticketinhaber sind bereit, mehr zu bezahlen. Viele würden wohl auf das Fahrrad umsteigen oder sogar das Auto benutzen. Immerhin 30 Prozent der befragten Studierenden verfügen über ein Auto. Selbst wenn nur die Hälfte der Autobesitzer sich entschließt, auf das Ticket zu verzichten und gelegentlich oder regelmäßig mit dem Auto zur Uni zu fahren, stellt dies einen erheblichen Anstieg des Autoverkehrs dar. Noch mehr Staus und Parkraumknappheit sind die Folgen, die Umwelt- und Lebensqualität der Stadt hat darunter zu leiden. Es sollte also alles dafür getan werden, die Attraktivität des ÖPNV zu erhalten und zu fördern.

Die Einnahmen des VRN und somit auch der HSB hätten unter den möglichen Verkaufsrückgängen zu leiden. Neben dem Verkaufspreis bringt nämlich jedes verkaufte Ticket momentan 135 Euro zusätzliche Zuschüsse. Bereits bei einem Verkaufsrückgang von weniger als 20 Prozent wären die Mehreinnahmen durch den höheren Ticketpreis von 120 Euro aufgebraucht. Geht der Verkauf noch stärker zurück, drohen Verluste in Millionenhöhe Letztlich würden also trotz höheren Preises weniger Gesamteinnahmen bei dem Verkehrsverbund zu verzeichnen sein.

Wir sind der festen Überzeugung, dass drohender finanzieller Schaden vom städtischen Unternehmen HSB abgewendet werden muss und ein starker Anstieg des Autoverkehrs nicht im Interesse der Stadt liegen kann..


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