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07.07.2004

Hebt der Verkehrsverbund ab? Semesterticket erhalten!

Wieder einmal hat der Verkehrsverbund (VRN) das Semesterticket der Hochschulen in der Region gekündigt, wieder einmal dreht der VRN an der Preisschraube. Doch diesmal sind die Forderungen derart überzogen, dass das Angebot ernsthaft gefährdet ist. Das 1994 eingeführte Ticket kostet eine/n Studierenden bei Kauf derzeit 74 € je Semester. Der günstige Preis kann erreicht werden, weil außerdem von allen Studierenden mit dem Semesterbeitrag 18,50 € zusätzlich als Solidarbeitrag eingezogen werden. Nun plant der VRN, bis 2008 den Ticketpreis schrittweise auf 147 € zu verdoppeln. Begründet wird dies mit Kürzungen von Zuschüssen im Ausbildungsverkehr von dreimal 4% in den nächsten 4 Jahren.

Aus grüner Sicht sind diese Preisvorstellungen nicht gerechtfertigt und würden zudem das Erfolgsmodell Semesterticket kaputt machen. Ein Einbruch bei den Verkaufszahlen wird dazu führen, dass durch die Verteuerung am Ende nicht mehr, sondern weniger Geld in den Kassen sein wird. Der Umstieg auf den ÖPNV eines Großteils der Studierenden wird zudem rückgängig gemacht.

Als Mitinitiator des Semestertickets in den Jahren ’92 bis ’94 weiß ich noch sehr genau, wie die Ticketpreise damals zustande kamen. Das gewählte Solidarmodell wurde nämlich von uns berechnet und schließlich vom VRN akzeptiert. Der VRN schätzte ab, wie viel Einnahmen durch damals 3.500 studentische Kunden erzielt wurden. Solidarbeitrag und Ticketpreis wurden dann so festgelegt, dass dies bei 7.000 NutzerInnen zu den gleichen Einnahmen führte. Verkauft wurden schließlich aber über 14.000 Tickets, was seit 1994 zu einer jährlichen Verdoppelung der Ticketeinnahmen für den VRN führte. Außerdem erhielt der VRN durch die hohen Verkaufszahlen massiv erhöhte Ausbildungszuschüsse, wobei er sich immer weigerte, diese in die Berechnung des Ticketpreises einzubeziehen. Die Mehreinnahmen durch Ticketverkauf und Zuschüsse gingen jährlich in Millionenhöhe und summieren sich nach nun 10 Jahren auf einen beträchtlichen Betrag.

Die Ausbildungszuschüsse waren für den VRN das Sahnehäubchen auf ein Modell, an dem er bereits schon sehr gut verdiente. Die Kürzung des Sahnehäubchens um 12% nun als Anlaß zu nehmen, die Ticketpreise zu verdoppeln, möchte ich fast schon als unsittlich bezeichnen.


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