15.12.2004

Frauennachttaxi 2005 - eine Chance für alle Heidelbergerinnen!

Einige von Ihnen werden über die Nachricht schon gestolpert sein, dass das Frauennachttaxi (FNT) in seiner bestehenden Form zum 30.12.2004 gekündigt worden ist. Der Gemeinderat hat wieder neu darüber zu befinden, in welcher Höhe das FNT weiter bezuschusst und wie dann der Kreis der Nutzerinnen aussehen wird.

In diesem Jahr stand das FNT nur noch Mädchen und jungen Frauen zwischen 14 und 25 Jahren sowie älteren Frauen ab 60 Jahren zur Verfügung. Alle Heidelbergerinnen zwischen 26 und 59 Jahren waren - aus Kostengründen – von einer Nutzung ausgenommen. Ein erklärtes Ziel der GAL-Fraktion ist es, das Frauennachttaxi wieder allen Heidelbergerinnen zugänglich zu machen.

Wie soll das gehen in Zeiten immer noch knapper werdender Kassen?

Die Stadt hat jetzt durch das Gleichstellungsamt ein Modell entwickelt, das es ermöglicht, das FNT durch Umstrukturierung der Kosten wieder für alle Heidelbergerinnen zugänglich zu machen: das sog. Fifty-Fifty-Modell. Für alle Nutzerinnen wird ein einheitlicher Eigenanteil von 6€ pro Fahrt erhoben. Der Zuschuss der Stadt wird begrenzt, auch eine Taxi-Zentrale ist in das Modell mit eingebunden.

Sogar, wenn alle Heidelbergerinnen das Frauennachttaxi wieder nutzen, spart die Stadt im nächsten Jahr ca. 50 000€ gegenüber 2004! Das weckt aber auch Begehrlichkeiten, denn ein eingeschränkter Nutzerinnenkreis würde natürlich eine größere Einsparung bedeuten. Hier sind alle im Gemeinderat aufgefordert, auch in diesen Zeiten ihre politischen Ziele nicht aus den Augen zu verlieren und keine selektive Frauenpolitik festzuschreiben.

Zur Erinnerung: das Heidelberger Frauennachttaxi gibt es seit 1992. Immer noch ist es ein Garant für die Sicherheit von Frauen und Mädchen. Nach wie vor ist es ein Pfeiler im Sicherheitskonzept von Walk-Safe. Und zur gleichberechtigten Teilhabe von Frauen aller Altersstufen am öffentlichen Leben ist es unverzichtbar.

Dass die Konservativen das Frauennachttaxi in alter Manier mit dem Argument der Geldknappheit am liebsten wie jedes Jahr abschaffen wollen, steht auch jetzt wieder zu befürchten.

Dagegen hilft nur eine Koalition, die glaubhafte Frauenpolitik auch in Zeiten knapper Kassen durchzusetzen bereit ist!