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08.12.2004

Schulsozialarbeit – zeitgemäß und gesellschaftspolitisch richtig!

2002 startete in unserer Stadt an 8 Hauptschulen, 2 Förderschulen und dem C-Zweig der Internationalen Gesamtschule das Modellprojekt Schulsozialarbeit.

In einem Kooperationsvertrag zwischen den einzelnen Schulen,Trägern der Erziehungshilfeeinrichtungen, dem Schulamt, der Stadt und der Kinder- und Jugendpsychiatrie der Uni Heidelberg (für die wissenschaftliche Begleitung zuständig) war man sich über die folgenden Ziele klar:

es muss sichergestellt sein, dass alle Schüler/innen die Schulpflicht erfüllen; keine/r wird vom Unterricht ausgeschlossen; alleSchüler/innen erreichen das Klassenziel und den Schulabschluss, mit diesem haben sie dann eine weitere schulische und berufliche Perspektive; der Anteil der Schüler/innen, die nach der Hauptschule das Berufsvorbereitungsjahr besuchen, soll geringer werden und die Aufwendungen der Erziehungshilfe an der jeweiligen Schule sinken.

Es hat sich deutlich gezeigt, dass Schulsozialarbeit (SSA), auf Integration statt Ausgrenzung und Prävention im nahen Lebensumfeld setzend, insbesondere an Hauptschulen die gesellschaftspolitisch richtige Antwort ist, um problembelasteteren Kindern und Jugendlichen einen besseren Start in die Zukunft zu ermöglichen. Das gilt auch für Heidelberg. Bei Lehrern, Eltern und Schüler/innen ist die Akzeptanz der Schulsozialarbeit gestiegen, schon nach dem kurzen Zeitraum von 3 Jahren will sie keiner mehr missen; die Kosten im Rahmen der allgemeinen Jugendhilfe sind in diesem Zeitraum um 70600 Euro gesunken, die SSA hat immerhin in 15% der Fälle zu kostengünstigerer Hilfe geführt, die Anzahl der gesamten Maßnahmen im Rahmen der Jugendhilfe sind um 13% gesunken.

Deshalb freut es uns sehr, dass der Gemeinderat einstimmig die Fortführung des Projekts beschlossen hat und dafür 534000 Euro bereitstellt. ( Das an der Grundschule Emmertsgrund seit geraumer Zeit bestehende besondere Abkommen zur SSA zählt dazu ).

Allerdings gibt es doch einen „Knackpunkt“: in Zeiten knapper kommunaler Kassen wurden die Mittel insgesamt gekürzt, die Aufgaben aber erweitert. In Zukunft sollen auch Grundschulen von der SSA mit betreut werden, da in diesem Bereich die Kosten im Rahmen der„Hilfe zur Erziehung“ gestiegen sind. Wir werden sehr genau beobachten, wie diese Erweiterung des Aufgabenfeldes leistbar ist und wie sie sich entwickelt, um z.B. die Rahmenbedingen nachbessern zu können.

Allgemein bekannt ist, das Schule und Bildung eine originäre Aufgabe des Landes ist. Nun hat das Land nicht nur letztes Jahr die Landeszuschüsse für Schulsozialarbeit um 1,1 Mio Euro halbiert, nein, jetzt ist sogar eine komplette Streichung der Landeszuschüsse vorgesehen! Die Kommunen sollen also - nachdem jede Maßnahme sowieso nur noch mit 7500 Euro bezuschusst wurde - ihre SSA insgesamt alleine finanzieren. Schön ist, dass insbesondere auch die Gemeinderatsfraktion der CDU sich so nachdrücklich für die SSA eingesetzt hat ... und dass sie einen direkten Draht nach Stuttgart hat!

Wir gehen davon aus, dass sich der Heidelberger MdL an zuständiger Stelle nicht nur ausdrücklich gegen die komplette Zuschuss-Streichung im Bereich SSA ausspricht, sondern sich auch für die Rücknahme der letztjährigen Steichungen stark macht!


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