04.08.2004

Herzlichen Glückwunsch an Cornelius Meister

Wir trafen ihn gestern Abend noch kurz nach der Gemeinderatssitzung, in der er einstimmig zum neuen Generalmusikdirektor gewählt wurde – Freude, berechtigter Stolz und die Lust auf die Arbeit strahlten aus allen Poren – eine gute Wahl für Heidelberg!

Den jüngsten Generalmusikdirektor Deutschlands wird es also ab der Spielzeit 05/06 in Heidelberg geben. 24 oder 25 Jahre wird er dann sein und es sei nicht verschwiegen, dass ihm sein Alter an einigen Stellen des Entscheidungsprozesses beinahe den Erfolg gekostet hätte: Der ist doch zu jung, hat keine Erfahrung, wie soll er ein Orchester leiten in dem alle älter sind als er, das können wir doch nicht machen....
Konnten wir zum Glück aber doch und nicht aus billiger Effekthascherei (s.o.), sondern weil er die Personalfindungskommission, das Orchester und das Theaterensemble im Vergleich mit seinen hervorragenden Mitbewerbern einfach mehr überzeugt hat. Gut informiert über die Heidelberger Verhältnisse, unglaublich sicher in seinem Auftreten und seinen Vorstellungen über die zu leistende Arbeit, glaubwürdig austariert zwischen Idee und Pragmatismus. Das war mein beeindruckender Eindruck aus der Personalfindungskommission. Das Probedirigat, und da bewege ich mich schon in einem Bereich, den ich fachlich nicht beurteilen kann, hat mich zumindest davon überzeugt, dass er das Orchester trotz seines Alters leiten kann, und zwar einfach mit ‚natürlicherAutorität’. Und dann hat es noch diese offenbar beeindruckende „Tannhäuser“Aufführung gegeben (ich konnte den Termin nicht wahrnehmen), die Orchester und Ensemble wohl endgültig für ihn eingenommen hat.
Mit Cornelius Meister und Peter Spuhler haben wir nun ein Leitungsteam für Theater und Orchester, das unserem Wunsch nach der„Sprungbrett-Rolle“ unserer Stadt höchste Erfolgsaussichten beschert. Heidelberg soll nach unserem Willen wieder die "Muss-" Station für ambitionierte Theater- und Musikschaffende werden. Aufmerksam beobachtete Werkstatt und respektvoll kommentierte Spielstätte möchten wir sein – die ersten Weichen haben wir erfolgreich gestellt.