Was wir für den Emmertsgrund wollen
Der (noch) jüngste Stadtteil Heidelbergs war 2007/08 in die Schlagzeilen gelangt, als es um den Verkauf der 600 GGH- und der 300 Neu-Heidelberg Wohnungen ging. Die Wohnungen blieben letztendlich bei der GGH. Dafür haben wir uns eingesetzt.
Wohnen
Der Emmertsgrund hat mit ca. 1.000 Wohnungen den höchsten Anteil an Sozialwohnungen in Heidelberg. Die Gebäude aus den 70iger Jahren sind sanierungsbedürftig. Wir wollen, dass die GGH von der Stadt unterstützt wird, wenn ihre Mittel für die Sanierungsaufgaben nicht ausreichen. Wir sehen es als eine vordringliche Aufgabe an, die Ladenzeile in der Emmertsgrundpassage durch die Ansiedlung von Dienstleistungsgeschäften oder auch verschiedener kultureller Gruppen wieder zu beleben.
Stadtteilmanagement
Eine Einrichtung, die umfassende Koordinations- und Steuerungsfunktion für den Stadtteil übernimmt, ist notwendig. Die vielfältigen Bedürfnisse nach Sozial- und Bildungsberatung, nach Abstimmung der verschiedenen Bewohnerinteressen bedürfen einer kompetenten Stelle. Ein Stadtteilmanagement soll nicht zuletzt integrative Funktionen übernehmen, um das Zusammenleben der unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen zu erleichtern und z.B. um Nachbarschaftshilfen und ehrenamtliches Engagement zu ermöglichen.
Besonders wichtig dabei ist, dass wir nicht immer über die Menschen im Emmertsgrund reden und sagen, was für sie getan werden soll, sondern dass wir mit ihnen reden. Wir wollen die Beteiligung der Menschen an der Gestaltung ihrer Umgebung stärken. Das Stadtteilmanagement hat daher die Aufgabe, das Interesse der Bewohnerinnen und Bewohner an ihrem Stadtteil zu wecken und ihre Vorstellungen und Ideen im Gespräch herauszuarbeiten und das Gespräch miteinander zu ermöglichen.
Bildungszentrum
Wir möchten, dass für die Emmertsgrunder Bevölkerung ein Bildungszentrum aufgebaut wird – es kann eventuell in der Passage angesiedelt werden –, das auf die Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen abgestimmt ist. Zugewanderte Frauen und Männer könnten ihre Fähigkeiten einbringen und z.B. Kinder aus Migrantenfamilien unterrichten. Kurse – von der Nachhilfe über Diskussionsforen zu Bildungsthemen bis zu Sprachkursen für Frauen – könnten stattfinden. Die derzeit bestehenden Angebote, die mit verschiedenen Projektmitteln gefördert werden, ließen sich dabei integrieren. Gleichzeitig wäre in Kooperation mit dem Stadtteilmanagement eine Familienberatungsstelle aufzubauen.
Nahversorgung
Wie wichtig die Nahversorgung in einem Stadtteil ist, haben wir erfahren, als der Laden im Forum lange Zeit geschlossen war. Mit dem sog. 3-Märkte-Konzept (ein Ladengeschäft im Emmertsgrunder Forum, ein Ladengeschäft im Boxberger Iduna Center und ein großer Supermarkt im Eingangsbereich des Emmertsgrundes) ist eine Lösung entstanden, die uns die Wiederbelebung des Forums durch das AQB-Geschäft brachte. Die Struktur der jetzigen Versorgung: je ein Geschäft in den Stadtteilzentren, die fußläufig zu erreichen sind, wollen wir unbedingt erhalten.
Dem neuen Konzept für den sog. Mittelmarkt können wir Grüne jedoch nicht zustimmen. Im Unterschied zu der Planung von 2008 kann der Mittelmarkt nur gebaut werden, wenn 1ha Wald gerodet wird. Vor einem Jahr waren nur 0,3ha geplant. Eine Aufforstung zu einem Park ist kein Ersatz für den Waldverlust. Die große Lücke würde über Jahre sichtbar bleiben.
Seniorenzentrum
Das bisherige schmale Angebot in der EP 22 reicht nicht aus. Für die alternde Bevölkerung soll ein Treffpunkt mit Betreuung und vielfältigem Angebot geschaffen werden. Insbesondere für ältere Menschen aus der zugewanderten Bevölkerung wird mittel- und langfristig ein Betreuungsangebot gebraucht. Zur Vorbereitung soll jedoch im Emmertsgrund zusammen mit dem Stadtteilmanagement zuerst der Bedarf für ein Seniorenzentrum erhoben werden und in einem weiteren Schritt die Struktur erarbeitet werden.
Sport
Langfristig wollen wir erreichen, dass sich auf dem Emmertsgrund ein eigener Sportverein etabliert, der mehrere Sparten abdeckt. Dabei geht es nicht darum, die gute Arbeit bestehender Sportvereine in Zweifel zu ziehen, sondern es geht darum eine Institution einzurichten, von der sich gerade junge Leute angesprochen fühlen und die zur Identifikation der Bewohnerschaft mit ihrem Stadtteil beiträgt.
Was wir für den Boxberg wollen
Seniorenzentrum
Schon lange steht ein Seniorenzentrum auf der Wunschliste vieler Bürger und Bürgerinnen des Boxberges und des Bezirksbeirates. Wir treten dafür ein, dass auf dem Boxberg ein solches Zentrum eingerichtet wird. Ungefähr ein Viertel der Bevölkerung gehört zur Altersgruppe der über 65jährigen. Wir brauchen vielfältige Angebote für diese Gruppe – von Gymnastik bis zu Informationsangeboten zur Pflege u.ä. – wie in anderen Stadtteilen auch.
Nahversorgung
Die Nahversorgung im Boxberg ist gefährdet. Das einzige Lebensmittelgeschäft im Iduna Center soll in absehbarer Zeit geschlossen werden. Die Boxberger Bevölkerung stünde dann vor einer gleichen Situation wie der Nachbarstadtteil Emmertsgrund vor einigen Jahren. Hier ist dringender Handlungsbedarf. Wir setzen uns dafür ein, dass der Betreiber des Marktes im Emmertsgrund auch den Boxberger Laden im Iduna Center übernimmt, falls sich niemand anderes um den Laden bewerben sollte.
Jugendzentrum
Wir setzen uns dafür ein, dass die Jugendarbeit besser von der Stadt gefördert wird. Für die vielfältigen Aufgaben in der Arbeit mit Kindern und jungen Leuten sind die Ressourcen einfach zu knapp bemessen.
Für beide Stadtteile gilt
Die vorhandenen Bolzplätze sind dringend sanierungsbedürftig. Wir haben nach wie vor ein Sportflächendefizit. Wir wollen, dass es wenigstens durch die Pflege der vorhandenen Bewegungsflächen ausgeglichen wird.
Wir wollen sog. Stadtteilbudgets einführen. Jedem Stadtteil in Heidelberg soll eine gewisse Summe zur Verfügung stehen, über die der Bezirksbeirat eigenständig entscheiden darf. Damit könnten – im kleinen Umfang – Verschönerungsmaßnahmen im Stadtteil bezahlt werden oder Zuschüsse für kulturelle Zwecke.
Unser Stadtteilprogramm Boxberg / Emmertsgrund gibt es
hier als PDF.
Ihre Kandidatin aus dem Emmertsgrund für Bündnis 90/Die Grünen |
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| Listenplatz 5 Dr. Barbara Greven-Aschoff 65 Jahre. Die Politologin lebt seit 26 Jahren im Emmertsgrund. Sie ist verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder. Sie ist seit 8 Jahren Mitglied im Gemeinderat und Vorsitzende der Grünen Gemeinderatsfraktion. Sie engagierte sich gegen den Verkauf der städtischen Wohnungen und arbeitet im Bündnis für den Emmertsgrund mit. |